Die 1. Damen haben ihre Premiere auf dem neuen, farbig abgesetzten Spielfeld nach einem irren Hin und Her gegen einen starken RC Sorpesee mit 3:2 (25:22, 12:25, 16:25, 25:15, 15:2) gewinnen können.

Gut 200 Zuschauer, unter ihnen der Ostbeverner Bürgermeister und viele Sponsoren, waren der Einladung zu diesem besonderen Heimspiel gefolgt. Denn es war einiges neu an diesem Drittliga-Spieltag in der Beverhalle: nicht nur das das blaue Spielfeld, auch die von treuen BSV-Helfern am Vortag zusammengebauten Banden an Kopfenden und in Verlängerung der Mannschaftsbänke und schließlich die Trikots unserer Damen, die sie erstmals daheim präsentieren konnten. Anderes blieb vertraut: die grandiose Stimmung (zu der auch die unermüdlich lautstarken RC-Fans kräftig beitrugen und sich mit dem BSV-Anhang beinahe ein eigenes Duell lieferten) und die nervenaufreibende Spieldramaturgie, die unsere Mannschaft ihrem Publikum ja ganz gerne mal "abverlangt" oder "gönnt" - je nach dem, wie man es sehen mag. Und so erlebte die Beverhalle eine wahrlich würdige Einweihung ihres neuen Courtlayouts mit reichlich Spannung auf hohem sportlichen Niveau.
Der BSV ging topmotiviert in die Partie und war direkt präsent. Entschlossen am Netz und mit druckvollem Service prägte das Heimteam die Anfangsphase und setzte sich über 11:7 und 15:8 auf 21:11 ab. Dann allerdings zeigte sich, dass der Rückenwind, mit dem die Gäste aus dem Sauerland nach dem fulminaten 3:0-Heimsieg gegen Essen angereist waren, noch nicht verflogen war. Alsbald wehte dem BSV von der anderen Feldseite eine mehr als steife Brise entgegen, die den Vorsprung empfindlich schrumpfen ließ. Letztlich konnte Durchgang 1 dank des komfortablen Polsters noch nach Hause gebracht werden - danach aber tobte erst einmal der RC-Orkan. 
Es waren nicht allein die seltenen misslingenden Aufschlaggeschosse der Sorpesee-Damen, die unserer Mannschaft das Leben schwer machten. Auch der gut organisierte Block-Abwehr-Verbund und das variable Angriffsspiel des jetzt fehlerfrei spielenden RC bremsten die BSV-Bemühungen aus. Bei 1:14 im Zweiten sah es zappenduster aus für Ostbevern - zwei Auszeiten und vier Wechsel auf BSV-Seite waren zu diesem Zeitpunkt bereits erfolglos geblieben im Versuch, den RC-Lauf zu stoppen. Wer genau nachrechnet, wird bemerken, dass der BSV im weiteren Verlauf dieses Abschnitts zumindest gleichermaßen punkten konnte wie die Gäste. Ein Wechsel des Momentums, das zu diesem Zeitpunkt klar auf Seiten Sorpesees lag, war jedoch noch in weiter Ferne.
Das Bild setzte sich nach einer 10-Minuten-Pause, die diesmal eingeschoben worden war, um die Einweihung der Neuheiten auch mit den richtigen Worten begleiten zu können, in Durchgang 3 fort. Dem BSV gelang es nicht, die Gäste wieder in die Ecke zu treiben. Bis 7:7 lief es ausgeglichen, dann musste unsere Mannschaft unter dem erneut aufbrausenden RC-Sturm abreißen lassen. Einige Rotationen lang kämpfte unser Team um den Anschluss, dann beendete eine weitere Aufschlagserie von RC-Angreiferin Laura Kemper diese Ambitionen.
Nachdem der Ballpunktestand ein weiteres Mal neutralisiert worden war, kam dann doch noch die aus BSV-Sicht erhoffte Rück-Wendung der Begegnung. Es begann mit Kleinigkeiten, die man zuvor gefehlt hatten: Kapitän Sophia brachte zwei Angriffe durch, Wiebke ergänzte zwei Servicewinner. Dann fand Maren auf Außen effektive Lösungen, Caro packte zweimal im Block zu und Sorpesse machte auch mal wieder Fehler. Unsere Damen hatten wieder Fuß gefasst und fanden nun die Wege, ihre Stärken zurück aufs Parkett zu bringen. Sie zogen über 12:5 auf 19:9 weg, letzte RC-Versuche, sich in diesem Satz aufzubäumen, konnten den BSV nun nicht mehr ins Wanken bringen.


Im Tie-Break kam der BSV aus dem Jubeln nicht mehr heraus. (Foto: Overlöper)

Im Nachhinein wird man sagen müssen, dass den Gästen die Puste mittlerweile ausgegangen war. In der Halle lag vor dem Tie-Break allerdings noch ein gewaltige Spannung, zu eindrucksvoll war die Performance der Sauerländerinnen zweieinhalb Sätze lang gewesen, als dass sie jetzt bereits jemand hätte abschreiben wollen. Auch unser Team nicht, das sich in der Satzpause auf Initiative von Abwehr-Libero Andrea noch zu weiteren taktischen Umstellungen entschied, die nachfolgend zwar kaum zur Wirkung kamen, aber die Wachheit unserer Mannschaft vor dem finalen Akt deutlich machten. Wirkungsvoll war dann hingegen offenkundig der BSV-Block. Der erste Ballwechsel des Entscheidungssatzes war direkt eine lange Rallye, in der unsere Blockerinnen dem Spielgerät gleich dreimal die Netzüberquerung verwehrten, bis die exzellente Angriffssicherung Sorpesees endgültig die Kontrolle verlor. Auch den zweiten Punkt machte der BSV-Block, diesmal im ersten Anlauf. Bei 4:2 übernahm Sophia den Service und gab das Aufschlagsrecht nicht mehr - eine Serie, wie man sie (erst Recht im Tie-Break) selten sieht. Vier Punkte steuerte der Kapitän per Servicewinner selbst bei, zwei weitere Male stand der Block, fünfmal stachen unsere Angreiferinnen. Das Ende des Spiels sah nur noch Licht auf der BSV-Feldhälfte, das Gesamtergebnis und (hoffentlich) dieser Bericht bezeugen aber einen rassigen, völlig offenen Schlagabtausch, der an diesem Nachmittag eigentlich nur Gewinner hinterließ.

=> "volleytime / Folge 12" 
=> Bericht der WN
=> Bericht auf der RC-Homepage 
=> Fotos von Ulrich Brunner (Facebook)