Nach 2020 erlebte die BSV-Volleyballfamilie ein weiteres, von den Wellen der Corona-Pandemie geprägtes Jahr - mit Monaten des Stillstandes, kräftezehrenden, aber auch Mut machenden Phasen des Wiedererwachens und Glücksmomenten, die den Schatten des Virus vergessen ließen.

• Das erste Jahresdrittel verbringt der Sport im tiefen Lockdown. Die 1. Damen haben sich aus dem Spielbetrieb der 2. Liga, die als semiprofessionelle Spielklasse noch am Ball bleiben darf, zurückgezogen, die Spielzeit 20/21 im WVV wird zunächst unterbrochen, später abgebrochen und nicht gewertet. Alle Jugendmeisterschaften in der Halle fallen ins Wasser.
• In Videomeetings und Telefonaten wird auf verschiedenen Ebenen die Zukunft der 1. Mannschaft diskutiert. Das gemeinschaftliche Ergebnis: Rückzug in die Dritte Liga als in einer nach wie vor schwer zu kalkulierenden Pandemielage einzig verantwortbarer Weg - eine zukünftige Rückkehr in Liga 2 dabei aber nicht ausschließend. (Zehn Monate später lässt sich sicherlich bilanzieren, dass die Entscheidung goldrichtig war.) Frühzeitig kann sich der BSV um die Zusammenstellung der Mannschaft kümmern. Aus unterschiedlichen Gründen stehen sechs Spielerinnen des 20/21er-Kaders nicht mehr zur Verfügung. Mit Rückkehrerin Sophia Kerkhoff und den Neuzugängen Hannah Hattemer und Esther Spöler schließen sich gleich drei Angreiferinnen der Skurios Volleys Borken dem BSV an und machen damit deutlich, dass der Umgang des BSV mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie durchaus positiv wahrgenommen wird. Die neuen Gesichter Pia Schulte-Döinghaus und Amy Knight komplettieren alsbald das Team, das rasch einen starken Zusammenhalt und Spaß an der neuen Konstellation entwickelt.  
• Im April beteiligt sich unsere Abteilung an der Corona-Bagger-Challenge des Schalkalder VV. Mit 72 virtuell miteinander verknüpften Baggerzuspielen liefert der BSV die Einsendung mit den zweitmeisten Kontakten und ein starkes Statement der Verbundenheit in Zeiten von Kontaktbeschränkungen.
• Ende Mai / Anfang Juni beginnt die Zeit des Aufatmens. Zunächst "open air", bald aber schon unter Auflagen auch "indoor" darf wieder Kontaktsport betrieben werden. Es zeigt sich, dass der BSV durch die lange Pause nur wenige Aktive verloren hat. Die allermeisten sind wieder da. Vor allem bei den Jüngsten sind die Trainingsgruppen direkt wieder proppevoll - die Begeisterung, dass es weitergehen kann, ist allenthalben zu spüren. 
• Das Wiederaufleben und die anstehende neue Saison kosten aber auch viel Energie im organisatorischen Bereich. Um den Aktiven (und ihren Eltern), den anderen Vereinen und nicht zuletzt der örtlichen Kommune gegenüber verantwortungsvoll und zuverlässig zu handeln, fließen unzählige Stunden in das Konzipieren, Verfassen und Kommunizieren von Hygienekonzepten, deren Haltbarkeitsdatum ein ums andere Mal nur von kurzer Dauer ist, da die nächste Corona-Schutzverordnung schon wieder neue Vorgaben macht.
  Auch die Planung der Saison 2021/22 wird ein Kraftakt, stellt der BSV doch statt zuletzt 9 Mannschaften nun 14 Teams im Spielbetrieb, ist im weiblichen Bereich in allen Altersklassen von U13 bis U20 vertreten, teils sogar mehrfach! Den größten Anteil am Zuwachs machen die Mädchen der großen Anfängergruppe von Laura und Franzi aus, die nach zwei Frühjahren ohne Spielerfahrung nun endlich Wettkampfluft schnuppern sollen. Zudem hat der BSV seit langem wieder eine Jungenmannschaft, die sich in den Sommerferien beinahe zauberhaft von einer interessierten Anfrage aus der Zeit des Lockdowns zu einer stabilen Trainingsgruppe mausert und als männliche U18 in der Liga gemeldet wird.
• Nach der coroanbedingten Pause 2020 kann das Sommercamp wieder stattfinden und erlebt eine wahre Renaissance. Mit knapp 60 Teilnehmenden (aufgeteilt in zwei Gruppen) und einem großen Betreuerteam gibt es eine Rekordbeteiligung. Die Stimmung hat etwas von "frisch verliebt", alle erleben trotz Hygieneauflagen eine unbeschwerte Woche der Gemeinschaft, die das "Joch der Pandemie" in den Hintergrund treten lässt.
• Weil sich die BSV-Trainingsgruppen nach dem langen Lockdown vor allem in der Halle um den Wiederaufbau der Leistungsfähigkeit kümmern, ist es auf den Beachfeldern im Beverstadion meist ruhig. Im Leistungsbereich setzt der BSV allerdings auch im Beachsommer Akzente. Leonie Ottens ist mehrere Monate über im Sand unterwegs und tritt mit wechselnden Partnerinnen und Spielpositionen beim Bundespokal Beach U17, den Deutschen Beachmeisterschaften U17, U18 und U19 sowie als Nationalspielerin beim europäischen WEVZA-U18-Turnier an. Der Lohn: zweimal Silber und einmal Bronze.
  Ihre große Schwester Lena ist mit Beachpartnerin Leonie Klinke, mit der sie 2014 Jugendeuropameisterin geworden war, derweil vom Bundesstützpunkt Stuttgart nach Witten umgesiedelt, wo man nun unter Trainerlegende Hans Voigt trainiert. Die beiden treten für den BSV an und erspielen sich u.a. bei den Deutschen Meisterschaften in Timmendorf einen achtbaren 9. Platz.
• Apropos "Leistungsbereich": Johanna Struffert gewinnt mit dem WVV-Kader (2006/07) den traditionsreichen Meck-Pomm-Ostsee-Cup. Beim Bundespokal tritt der WVV erstmals aufgrund der herausragenden Talentlage mit zwei Mannschaften an. Jojo gehört zu den Stammkräften in Team 2, das Bronze holt.
  Im Oktober wird mit Johannas jüngerer Schwester Clara eine weitere BSV-Spielerin in den WVV-Kader (2008/09) berufen. Bei der Nachsichtung des 2007er-Jahrgangs in Münster kann auch Lea Peters ihre tolle Entwicklung zeigen - das neue Landestrainerteam pflegt einen engen Draht zum BSV.
• Mit Zuversicht geht es in die neue Spielzeit. Für einige Teams bildet die Situation mit Wieder- bzw. Neueinstieg in den Spielbetrieb und zum Teil veränderten personellen Konstellationen eine ziemliche Herausforderung, andere sammeln schnell motivierende Erfolgserlebnisse. Zum Jahresende haben mit der wU20 und wU16 bereits zwei Jugendteams den Einzug in die Qualirunden zur WDM geschafft, weitere werden voraussichtlich folgen.
  In der Dritten Liga wird ob der großen Staffelstärke ein reizvoller neuer Modus mit zwei Vorrundengruppen und einer nachfolgenden zweigeteilten Endrunde gespielt. Der BSV präsentiert sich spielfreudig und führt die Tabelle der Vorrundengruppe B an. Mit den 3:0-Auswärtssiegen beim USC II und in Hildesheim landet die Mannschaft zwei echte Coups. Von Dominanz kann aber keine Rede sein, vielmehr zeigen die beiden Heimniederlagen gegen bärenstark aufspielende Bremerinnen und Hildesheimerinnen, wie hoch das Niveau der Liga auch nach der langen Unterbrechungspause ist. Zu Jahresanfang 2022 stehen für unsere Mannschaft noch die beiden schweren Rückspiele gegen den USC II und in Bremen an, die Teilnahme an der Meisterrunde mit den jeweils besten drei aus beiden Gruppen ist dem BSV jedoch nicht mehr zu nehmen. 
• In den letzten Wochen des Jahres ziehen wieder düstere "Corona-Wolken" auf. Die BSV-Volleyballer haben sich so schnell wie möglich impfen lassen und halten die Hygienebestimmungen diszipliniert ein. Die prognostizierte fünfte Welle der Omikron-Variante aber lässt Sorgen aufkommen, ob der Spielbetrieb erneut unter- oder gar abgebrochen werden muss, der Sport wieder zum Stillstand verdammt sein wird. Noch darf unter "2G-Plus"-Bedingungen trainiert und gespielt werden. Drücken wir die Daumen, dass es nicht wieder zu drastischen Einschnitten kommt!

Gemischte Gefühle bestimmen also den Jahreswechsel, der die BSV-Volleyballabteilung in das Jahr ihres 50-jährigen Bestehens führt. Gegründet 1972 möchte die BSV-Volleyballfamilie 2022 ihr Jubiläum begehen. Als ein Highlight des runden Geburtstages richtet der BSV am ersten Aprilwochenende die Westdeutschen Jugendmeisterschaften der weiblichen U15 aus. Andere Feierlichkeiten sind in der Planung, hängen aber natürlich auch von den Entwicklungen der Corona-Pandemie ab - wir hoffen und geben das Beste! 

Auf geht's, BSV!!!

Einem/Einer jeden, der/die sich in den vergangenen zwölf Monaten für den BSV-Volleyball engagiert oder mitgefiebert und die Daumen gedrückt hat, sei an dieser Stelle von Herzen Dank gesagt -  diese Unterstützung hat uns in wahrlich schwierigen Zeiten aufrecht gehalten! Bleibt weiter an unserer Seite!

Wer Lust bekommen hat, das ein oder andere genauer nachzulesen, findet die ausführlichen Artikel im Archiv unter der Saison 2020/21 bzw. unter "Aktuelles" oder auf den Unterseiten "Berichte" der Erwachsenenmannschaften.