Im "Clásico" ist in dieser Saison für den BSV nichts zu holen. Wie im Hinspiel unterlagen unsere Damen dem SV Blau-Weiß Aasee im prestigeträchtigen Derby mit 0:3 (21:25, 23:25, 28:20) - und verpassten es, die Tabellenführung in der Dritten Liga West zurückzuerobern.

Mögen in der Tabelle auch über 20 Punkte zwischen den beiden Teams liegen: Wenn sich Ostbevern und Aasee auf dem Feld gegenüberstehen, kann der sonstige Saisonverlauf nicht als Maßstab dienen. Es gelten eigene Gesetze und mit denen sind die Münsteraner in dieser Spielerzeit eindeutig besser zurecht gekommen als unsere Mannschaft.
Anders als bei der Hinrundenbegegnung in Münster war der BSV diesmal auch präsent und hatte durchaus seine Chancen, der Partie eine andere Wendung zu geben. In den entscheidenden Phasen jedoch vermochten es die Aasee-Spielerinnen besser, ihre volleyballerischen Stärken aufs Parkett zu bringen. Ein deutlich knapperes 0:3 als im November, nichtsdestotrotz verdient. Die Blau-Weißen aus Münster hatten erneut die bessere Tagesform. 
Satz 1 war geprägt vom beiderseitigen druckvollen Aufschlagspiel. Unsere Damen wackelten in der Annahme und liefen immer wieder hinterher. Viermal konnten sie eine Aasee-Führung kontern - von 3:7 auf 7:7, von 7:10 auf 11:10, von 11:14 auf 15:15 und von 15:21 auf 20:21 - doch als die Münsteraner noch einmal nachlegten, blieb die Antwort aus. 0:1.
In den zweiten Abschnitt kam der BSV, der (bis auf zwei Kurzeinwechslungen) auf die erkrankte Vera verzichten musste, stärker hinein. Bis Mitte des Satzes erspielte sich unsere Mannschaft eine 10-Punkte-Führung (16:6). Aasee wirkte fahrig, machte Fehler, schaffte es aber nachfolgend, sich zu stabilisieren und den Rückstand peu à peu zu verringern. Dennoch hatte Ostbevern nach dem Sideout zum 23:19 alle Trümpfe in der Hand, um für den Satzausgleich zu sorgen. Dann jedoch "stellten" die Gäste unser Team auf einer Position und machten die nächsten sechs Punkte. Auch Durchgang 2 war futsch.
Der BSV stellte taktisch um aufs Mittelblocker-Dreieck, diesmal mit Wiebke für Vera auf der Diagonalen. Unsere Mannschaft brauchte ein wenig, um in der ungewohnten Aufstellung anzukommen, legte dann aber alle Leidenschaft hinein, um die Partie zu drehen. Nach engem Satzverlauf, in dem beide Seiten die ein oder andere spektakuläre Rallye gewannen, kam es zu einem Crunchtime-Krimi. Insgesamt dreimal hatte der BSV Satzball, dreimal gelang es nicht, den fehlenden Punkt zu machen. Dreimal bekam Aasee Matchball, zweimal konnte der Ostbevern abwehren, dann war der Aaseeblock zur Stelle und machte den Sack für die Gäste zu.
Wenn der Saisonverlauf auch wenig Bedeutung für die Kräftverhältnisse im Derby zu haben scheint, die zu vergebenden Zähler gehen in die Ligatabelle ein: Münster nutzte die Nachholbegegnung, um sich Luft gegenüber den Abstiegplätzen zu verschaffen, der BSV hingegen kann die Meisterschaft nun nicht mehr aus eigenen Kräften erringen. In Aligse und Bremen werden sie das Spielergebnis entsprechend freudig registriert haben.

volle BH aaseespiel
Rekordkulisse in der Beverhalle - so voll war es noch beim Volleyball!

Zumindest eines stimmte an diesem Nachmittag aus BSV-Sicht: Mit rund 300 Zuschauern verzeichnete "El Clásico" einen Besucherrekord bei einem BSV-Heimspiel. Die Tribünen platzten aus allen Nähten, die Stimmung in der spanisch-mexikanisch angehauchten Beverhalle war entsprechend famos. Ein wahrhaft würdiger Rahmen, um im Anschluss an die Partie den anwesenden Spielerinnen der 2. Damen und ihrem Trainer Stefan spontan zur vorzeitigen Meisterschaft in der Bezirksliga und zum Aufstieg in die Landeliga zu gratulieren (=> zum Bericht). Und um eine der dienstältesten BSV-Spielerinnen zu verabschieden: Außenangreiferin Ira nimmt sich eine berufliche Auszeit und geht in der nächsten Woche für einige Monate auf Weltreise. Sie wird wohl anschließend ihre Volleyballschuhe an den Nagel hängen und nicht mehr für den BSV ans Netz gehen. Mit ihr verliert die Mannschaft nicht nur eine Mitspielerin mit wertvoller Erfahrung und vorbildlicher Einstellung, sondern vor allem einen Teammate, der die charakterliche Entwicklung der Mannschaft geprägt hat wie kaum eine andere. Ira, vielen, vielen Dank für all die Spuren, die du hinterlassen hast! Viel Glück für deine Reise und - wenn es denn so kommt - für die Zeit ohne Volleyball! 

=> Bericht der WN vom 05.03.2018 (Lokalteil Ostbevern)
=> Bericht der WN vom 05.03.2018 (Lokalteil Münster)