Die Kaderplanungen des BSV für die kommende Saison sind weit fortgeschritten. Drei weiteren Abgängen stehen schon fünf, genau genommen sechs Neuzugänge gegenüber. Hier der Überblick, was sich seit Mai getan hat:

Beim letzten Heimspiel der vergangenen Saison waren ja bereits Sophia Fallah, Amelie Strothoff, Hannah Hattemer und Vera Horstmann wehmütig verabschiedet worden. Inzwischen ist auch klar, dass auch Zuspielerin Amy Knight, Außenangreiferin Anna Dreckmann und Libera Andrea Mersch-Schneider aus dem Kader ausscheiden. 
Amy war zur Drittligasaison 21/22 zum BSV gekommen und hatte zwei tolle, erfolgreiche Jahre mit dem BSV - mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga und dem Klassenerhalt in der vergangenen Spielzeit. "Sie ist ein großartiger 'Teammate' gewesen und hat uns mit ihrer Erfahrung so manches Mal die Kohlen aus dem Feuer geholt", weiß Trainer Dominik den Wert der Zuspielerin zu schätzen. Leider konnte es für ihr Engagement keine Fortsetzung geben, da es mit einem erheblichen (letztlich finanziellen) Aufwand verknüpft war, für den es in der anstehenden Saison keine Lösung mehr gab. 
Anna ist ein Ostbeverner Eigengewächs, das mit dem Aufstieg in die Dritte Liga 2016 als WVV-Kaderspielerin ins Team aufrückte und mit ihren Stärken vor allem im Aufschlag-Annahme-Bereich immer wieder Stabilität ins BSV-Spiel brachte. In der letzten Saison wurde sie zweimal zur MVP gekürt. Nach sieben Jahren, in denen sie für ihr Hobby großen Aufwand betrieb und dem Sport vieles unterordnete, möchte sich die 22-jährige eine Auszeit vom Volleyball nehmen und einmal anderes in den Vordergrund stellen, u.a. ihre Ausbildung zur Lehrerin, die allmählich auf die Zielgeraden einbiegt.
Andrea schließlich beendet ihre außergewöhnliche Karriere. 38 Jahre lang spielte sie Volleyball, allein 20 davon stand sie für den BSV am Netz, von 1998 bis 2000 in der damaligen Regionalligamannschaft und dann seit 2005 wieder. Ursprünglich Diagonal- und Außenangreiferin blieb sie dem Team ab Mitte der 2010er-Jahre auf der Libero-Position erhalten. Bei allen Aufstiegen der letzten 15 Jahre war sie dabei. Mit ihrem von großer Erfahrung geprägten Stellungsspiel, nach wie vor beachtlichen Reflexen und ihrem Lebensmotto "In der Ruhe liegt die Kraft!" hatte sie großen Anteil daran, dass die überwiegend von jungen Spielerinnen geprägte 1. Damen die nötige Stabilität entwickelte, um von der Verbandsliga bis in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Vom Alter spricht sicherlich niemand gern, aber dass sie in den bisherigen drei Zweitligajahren des BSV die jeweils älteste Bundesligaspielerin war, darauf ist sie (zurecht) stolz. "Ich hätte auch noch weiter gespielt", bekennt die heute 53-jährige ihre ungebrochene Passion für das Spiel am Netz. "Ich will einer Verjüngung jedoch nicht im Wege stehen und da bereits eine Spielerin für die Nachfolge auf der Libero-Position bereit stand, höre ich als Spielerin nun auf." Ganz verzichten muss der BSV auf Andreas Fähigkeiten aber nicht, denn sehr zur Freude des Teams fügt sie hinzu: "Um meine Erfahrungen weiterzugeben, werde ich dem Verein und der 1. Damenmannschaft zumindest vorerst als Co-Trainerin erhalten bleiben."

Damit ist der sechste Neuzugang, der im Trainerteam, bereits genannt. Mindestens fünf neue Gesichter bekommt der Kader auf Spielerinnenseite, wobei diese gar nicht alle so neu sind. Mit Johanna Struffert, Marie Kolkmann und Melina Heitkötter rückt ein Ostbeverner Trio aus der 2. Mannschaft ins Bundesligateam hoch. "Alle drei haben in der vergangenen Saison eine Riesenentwicklung gemacht und es ist ein idealer Zeitpunkt für sie, in der Ersten anzugreifen", freut sich Dominik mit den Dreien. Johanna konnte 22/23 über die Kooperation mit dem Bundesstützpunkt und das Doppelspielrecht beim VCO Münster in der Dritten Liga viel Spielerfahrung auf hohem Niveau sammeln. Im Training beweist die 17-jährige Mittelblockerin, dass sie sich vor den Etablierten nicht verstecken muss. Marie, von Mitte auf Diagonal umgeschult, und Außenangreiferin Melina avancierten in der Verbandsligamannschaft zu absoluten Leistungsträgerinnen und haben gelernt, ihr großes athletisches Potential immer besser zu nutzen. Genau wie Johanna trainierten die beiden 20-jährigen über die letzte Saison hinweg schon regelmäßig mit dem Zweitligakader und hatten ihre ersten Einsatzzeiten im Bundesligaunterhaus. Auf drei Positionen haben also Eigengewächse den Sprung in die Erste geschafft - so soll es sein!
Ein richtig neues Gesicht bekommt der BSV auf der Libero-Position: Pauline Gravermann. Die 23-jährige kommt vom USC Münster II. Das Volleyballspielen hat sie im zarten Alter von sieben Jahren beim TuS Velen gelernt, mit ihrer Mutter als Trainerin. 2012 ging es nach Borken, wo sie dem BSV mit den Skurios Volleys auch schon in der 2. Bundesliga auf dem Feld gegenüber stand. Der Kontakt zu "Pauli" bestand dank der ausgewiesenen Ostbeverner "Borken-Connection" schon länger, die Defensivspezialistin war in der Vergangenheit häufiger Trainingsgast in der Beverhalle. Für einen Wechsel an die Bever stimmte in den Vorjahren die Konstellation jedoch nicht. "Jetzt passte es glücklicherweise", freut sich der BSV-Coach. "Pauli ist einfach ein super Typ und passt hervorragend ins Team. Sie und Franzi werden sich gegenseitig pushen und damit unsere Defensive weiter verstärken."
Noch etwas mehr Zweitligaerfahrung bringt der fünfte Neuzugang im Bunde mit: Anna Borowek. Die 26-jährige begann beim SuS Olfen mit dem Volleyball und verbindet mit dem BSV die eine oder andere Jugenderfahrung aus ihrer Zeit beim SCU Lüdinghausen. Fürs Medizinstudium ging sie nach Marburg, auf Volleyball wollte sie trotz des hohen Studienaufwandes aber nicht verzichten. Im Gegenteil: Nach einem Engagement bei den Biedenkopf Wetter Volleys (Regionalliga) wechselte sie 2018 zum TV Waldgirmes, der frisch in die 2.Liga Süd aufgestiegen war. Vier Jahre lang spielte sie dort im Mittelblock oder auf der Diagonalposition, bis es sie nach erfolgreichem Studienabschluss zurück ins Münsterland zog. Zunächst schloss sie sich in der bereits angebrochenen Saison 22/23 dem USC Münster II an, jetzt folgte sie dem Ruf aus Ostbevern. "Anna ist eine sehr variable Angreiferin und verfügt zudem über viel Erfahrung. Sie hat ordentlich Power, kann aber auch den cleveren Ball spielen", beschreibt Dominik die Eindrücke aus den ersten gemeinsamen Trainingseinheiten. 

Pauli und Anna: Herzlich willkommen beim BSV!
Jojo, Marie und Mel: Herzlich wllkommen bei den 1. Damen!


Die fünf Neuen im BSV-Kader (v.l.): Johanna, Melina, Pauline, Anna und Marie

Zusammen mit den sieben Spielerinnen, die dem BSV aus der vergangenen Saison erhalten bleiben (Lea Dreckmann, Luisa Lüpken, Sophia Kerkhoff, Kathrin Pasel, Esther Spöler, Sabrina Roer und Franzi Seidel), ist der BSV-Kader damit aktuell 12-köpfig aufgestellt. "Zwei Spots sind noch frei, mindestens eine Spielerin wollen wir noch dazubekommen", bilanziert Dominik. "Und das sollte jemand sein, der im Außenangriff spielen kann, da wir mit Hannah, Anna und Vera drei Außenangreiferinnen verloren haben." Kontakte sind bereits geknüpft. Nun darf man gespannt sein, was sich noch ergibt, bis die neue Saison am 16. September mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger SV Energie Cottbus startet.

Auf geht's, BSV!

BSV-Spielplan der Saison 23/24