Sechs starke Sätze spielten die 1. Damen beim Doppelheimwochenende. Nachdem sie am Samstagabend gegen Stralsund dennoch das Nachsehen gehabt hatten, folgte am Sonntag ein verdienter Sieg gegen Dingden.
Teil 1 in der Beverhalle gegen die Stralsunder Wildcats begann alles andere als verheißungsvoll für den BSV. Zwar sorgte das Duell der beiden Diagonalspielerinnen und späteren MVPs - Sophia in Trikot der Blau-Weißen und Anne Krohn auf der Gegenseite - für erste Highlights, doch als sich die Gäste bei 6:10 erstmals abgesetzt hatten, kam vom Heimteam nur wenig Gegenwehr. Mit 12:25 ging der Eingangssatz sehr deutlich an die Wildcats.
In der Satzpause erinnerte sich unser Team daran, was es sich für die Begegnung vorgenommen hatte und kehrte wie ausgewechselt aufs Parkett zurück. Die Körpersprache stimmte auf einmal. Spielerisch kamen unsere Damen mit taktischen Angriffen gegen eine davon zunehmend genervt erscheinende Stralsunder Abwehr nun mehrfach zu Punkten. 5:2, 9:3, 16:8 - die Beverhalle tobte. Obwohl an der Eintrittskasse mit 88 gezählten Besuchern der niedrigste Zuschauerzuspruch der Saison verzeichnet wurde, herrschte eine Lautstärke wie bei vollen Tribünen. Hartnäckig verteidigte der BSV seine Führung, war nun auch mit krachenden Angriffen erfolgreich, das 25:21 zum Satzausgleich der verdiente Lohn.
Erst im Verlauf des dritten Satzes zeigte sich der Tabellendritte von der Welle des BSV-Widerstandes erholt und konnte allmählich wieder ein leichtes Übergewicht herausspielen. Mit 6:1 war der BSV in diesen Satz gestartet, Mitte des Satzes hatte Stralsund dann ausgeglichen und zur Crunchtime eine Vier-Punkte-Führung herausgeholt. Der BSV war weiter mutig und engagiert geblieben, ab und an fehlte aber nun ein Quäntchen, um die Rallye für sich zu entscheiden. Mit 21:25 sicherten sich die Gäste die erneute Satzführung.
Abschnitt 4 hielt dem Publikum weiterhin einen packenden Schlagabtausch bereit. Nahezu Kopf an Kopf ging es durch den Satz. Einen zwischenzeitlichen 11:14-Rückstand konnten unseren Damen wieder ausgleichen, dann sorgten drei Servicewinner in Folge durch Stralsunds Spielmacherin Swantje Basan für einen erneuten Vorsprung der Wildcats (17:21). Doch der BSV gab nicht klein bei, fightete um seine Chance auf den Tie-Break, rang Gäste-Coach Kim Hakan Buchwald noch ein Timeout ab. Letztlich fehlte etwas das Fortune, um noch einen fünften Satz zu erzwingen - mit 22:25 ging auch Durchgang 4 an Stralsund und der BSV konnte trotz eines couragierten Auftritts an diesem Abend keine Punkte mitnehmen.
Das änderte sich tags drauf, als Tabellennachbar SV Blau-Weiß Dingden in der Beverhalle aufschlug. Die Tribünen waren voller als am Vortag - auch dank eines Dingdener Anhangs, der sein Team im Abstiegskampf den Rücken stärken wollte. Überhaupt hatte Dingden alles mobilisiert, was ging, um dringend nötige Punkte für den Klassenerhalt aus der Beverhalle zu entführen. Aufgrund eines Engpasses auf der Zuspielposition stand sogar "Diagonal-Legende" Kathrin Kappmeyer, die zum Ende der letzten Saison ihre Volleyballschuhe eigentlich an den Nagel gehängt hatte, im Kader. Doch beim BSV bissen die Blau-Weißen aus dem Westmünsterland am Sonntagnachmittag auf Granit. Unsere Damen zeigten die konstanteste Leistung der Saison. Sie wackelten nicht, wenn die Dingdener Offensive Sturm lief, sie blieben geduldig, wenn die Dingdener Gummiwand immer wieder eine Hand an den Ball bekam. Sie waren effizienter im Aufschlag-Annahme-Bereich und jeder Wechsel auf BSV-Seite sorgte für Akzente. Der Lohn: ein glattes 3:0 (25:20, 25:19, 25:19), das eine Vorentscheidung in Sachen Klassenerhalt für den BSV gleichkommt.
Wie am Vortag eröffnet BSV-Zuspielerin Lara die Partie mit einem Servicewinner per kurzem Aufschlag. Über 10:7 und 20:16 brachten unsere Damen eine nicht üppige, aber auch nie ernsthaft gefährdete Führung zum 1:0 nach Sätzen ins Ziel. Durchgang 2 begann ausgeglichener, doch Mitte des Satzes setzte sich Ostbevern mit Finja am Aufschlag auf 14:10 ab und konnte auch diese Führung wieder sicher nach Hause bringen. Im Dritten war der BSV dann wieder früher in Front (9:5). Die Gäste riskierten alles, um die Wende herbeizuführen, kamen zweimal noch wieder nah heran, doch der BSV hatte jeweils eine Antwort parat, mal im Angriff, mal im Block und immer wieder von der Aufschlaglinie. Im Ergebnis kam es nicht zu dem "Dingdener Sog", den der BSV schon so manches Mal gegen dieses kämpferische Team erlebt hatte, stattdessen häuften sich die Eigenfehler des SV. Den Matchball verwandelte Sophia mit einem krachenden Angriff von der Diagonalposition. Sie hatte Finja im zweiten Satz bereist einmal kurz entlastet und war dann gegen Ende des dritten aufs Feld zurückgekehrt - wenn man so will, um das Spiel zu vollenden, das sie in der Hinrundenbegegnung aufgrund ihrer Sprunggelenksverletzung nicht hatte beenden können.
MVP beim BSV wurde an diesem Nachmittag Libero Franzi, die der BSV-Defensive soviel Stabilität gebracht hatte, dass Dingden sein Heil in hohem Aufschlags- und Angriffsrisiko suchte. Bei den Gästen wurde Eva Schmitz geehrt, die als gelernte Außenangreiferin bravourös die vakante Zuspielposition ausfüllte. ("Was kann Dingden eigentlich nicht?", lobte Vera, die neben Ronny den Stream kommentierte.)
Foto: Vera Horstmann
Am nächsten Wochenende steht für unsere Damen die letzte weite Auswärtsfahrt auf dem Programm. Es geht nach Cottbus - sicherlich mit viel Selbstvertrauen im Gepäck nach sechs starken Sätzen an diesem Wochenende.