Lange stand alles still, jetzt kommt der Saisonbeginn 2020/21 doch ganz schnell. An diesem Wochenende startete der BSV mit den Damen 3 und 4 - unter Coronabedingungen - in die neue Spielzeit. Beide Teams gewannen im Tie-Break.

In den Erwachsenenteams hat es viele Veränderungen gegeben: umbesetzte Kader, neue Trainer, verschobene Trainingszeiten. Nicht alles läuft aufgrund des engen Zeitfensters, das die Lockerungen der Coronaauflagen seit Mitte Juli eröffnete, schon reibungslos. Die Freude, das es wieder losgeht, ist dennoch spürbar. Der Auftakt wurde daher mit Spannung erwartet, war aber auch ein Stück weit ein "Sprung ins kalte Wasser".

  • Toller Einstand für Dennis, den neuen Trainer der 3. Damen, und sein neuformiertes, junges Team in der Bezirksklasse 27. Gegen den VBC Beckum gewannen unsere Damen in der heimischen Beverhalle nach 0:2-Satzrückstand noch im Entscheidungssatz (24:26, 23:25, 25:15, 25:22, 15:9). Schon die beiden ersten Durchgänge hätte der BSV gewinnen können, doch in den Satzschlussphasen ließ man sich jeweils noch die Butter vom Brot nehmen. Im Dritten platzte dann der Knoten.  
  • Auch die 4. Damen siegten nach einem extrem spannenden Spielverlauf gegen den TV Emsdetten II im Tie-Break (16:25 ,29:27, 18:25, 25:20, 16:14). Trainer Ronny war schier aus dem Häuschen ob der Stand-up-Mentalität seiner Mannschaft. Nachdem sie zweimal einen Satzrückstand ausgeglichen hatte, drehte sie im Fünften einen 11:14-Rückstand zum Herschlagsieg. Hier Ronnys Bericht: "Vorweg, es war der Hammer und ich bin immer noch total geflashed und stolz wie Bolle auf die Mädels. Endlich wieder Volleyball und endlich wieder ein Spieltag. So ging es heute noch Borghorst. Dort wartete der TV Emsdetten II auf uns. Die Mädels waren motiviert und ich versuchte von Anfang an, den Druck von den Mädels zu nehmen. Unsere beiden „Neuen“ waren auch mit am Start und so konnten wir Neele auch sofort auf die Diagonalposition einsetzen, da wir verletzungsbedingt nur noch eine nominelle Zuspielerin dabei hatten. Daher waren wir in unserer Trainingseinheit am Freitag noch einmal die Läufer zum 5:1-System durchgegangen. Und das klappte sehr gut. So ging es in den ersten Satz, gegen starke Aufschläge von Emsdetten. Unsere Annahme wackelte doch sehr, aber das kam eher dadurch, dass wir nicht im 5:1-, sondern plötzlich im 4:2-System spielten und alle total verunsichert waren, weil keine Spielerin mehr wusste, wie und wohin sie laufen sollte. So war es nicht verwunderlich, dass wir den 1. Satz mit 16:25 abgeben mussten. In der Satzpause wurde genau das besprochen, dass wir, wie Freitag im Training im 5:1 spielen wollten. Ein paar kleinere Umstellungen und es ging in den 2. Satz. Und siehe da, plötzlich funktionierten unsere Annahme, die Abwehr und das Zuspiel. Aus der sicheren Annahme heraus, konnten wir unseren Angriff aufbauen und Punkte erzielen. Es gab ein paar kleinere Wackler zur Satzmitte. Eine Auszeit von mir beim Stand 16:14 wurde genutzt, um noch einmal Ruhe rein zu bringen und zu klären, dass wir mehr kommunizieren müssen auf dem Feld. Auch fehlte es zur Mitte des Satzes an Bewegung. Danach klappte es wieder und so sollte es nun richtig spannend werden. Beim 23:24 nahm ich meine zweite Auszeit und schwor die Truppe noch einmal ein. Was für ein Fight und was für eine Spannung… Es reichte am Ende des Satzes für uns und wir konnten diesen mit 29:27 für uns entscheiden - die Freude darüber war groß. Nun ging es in den 3. Satz, erneut mit ein paar kleineren Umstellungen. Wieder legten wir einen guten Start hin und konnten mit ein paar Punkten enteilen. Dann näherte sich wieder die Mitte des Satzes, wo erneut ein Einbruch kam. Kurze Auszeit, in der die  bekannten Probleme in Kommunikation und die fehlender Bewegung angesprochen wurden. So konnten wir es bis 18:18 noch einmal spannend machen, um letztlich doch noch den Satz mit 18:25 abzugeben. Grund war das starke Aufschlagspiel der Emsdettener Mädels, dem wir leider nicht standhalten konnten. Nichtsdestotrotz zeigte unsere Truppe auf dem Platz eine gute Leistung, was mich veranlasste, genau die selbe Besetzung in den 4. Satz zu schicken. Man sah das Funkeln in den Augen, dass die Mädels die erneute Wende wollten. In einem spannenden 4. Satz mit aufopferungsvoller Mannschaftsleistung konnten wir diesen 4. Satz mit 25:20 für uns entscheiden. Die mitgereisten Eltern und ich waren fix und fertig... Man konnte das Knistern in der Halle förmlich sehen und hören. Jetzt wollten wir es wissen und ich schwor die Mädels ein, dass wir nach einer so starken Leistung gegen eine spielerisch starke Mannschaft bisher gut bestanden hatten. Eine Punkt? Das war schon ein Megagewinn. Reicht der uns? Nein, jetzt wollten wir mehr… Irgendwie spürten wir, dass da heute was gehen kann und wir wollten uns für die tolle Leistung einfach belohnen. Das gleiche Team ging wieder auf das Feld. Aufschlag Emsdetten und der ging direkt ins Netz. Jetzt kam Neele zum Aufschlag und legte erneut eine tolle Serie harter Aufschläge hin. Schnell stand es 6:1 und es hielt keinen auf den Plätzen… Dann Aufschlag Emsdettten und plötzlich 6:5 und 7:7. Wir machten dann aber das 8:7 und es wurden die Seiten gewechselt. Bei 8:9 nahm ich eine Auszeit. Ruhig besprachen wir noch einmal, dass wir in Bewegung bleiben und auf dem Feld miteinander sprechen müssen. Damit ging es dann zurück aufs Feld… Und jetzt wurde es total verrückt… 8:10, 8:11, 9:11, 9:12… bei 10:13 nahm ich meine letzte Auszeit und gab uns einfach mit auf dem Weg, dass wir heute, egal wie es ausgeht, ein großartiges Spiel gemacht haben und ich schon jetzt sehr stolz auf die Leistung bin, wenn man bedenkt, wie wenige Trainingseinheiten wir bisher hatten. Mit dem Motivationsschub ging es jetzt wieder aufs Feld. 11:13, 11:14 und nun kam erneut Neele zum Aufschlag. Und sie besaß die Nerven und haute die Dinger übers Netz. 12:14, 13:14, 14:14, 15:14… noch ein Punkt und der sollte es in sich haben… Aufschlag BSV, Annahme Emsdetten, die aber nicht wirklich einen Angriff aufbauen konnten. Dankeball für uns und ein schöner Angriff von Jule über Mitte, aber den sicher geglaubten Punkt, konnten die Emsdettenerinnen irgendwie noch abwehren und zurück bringen. Jetzt ging es noch drei Mal hin und her und dann war es soweit… Emsdetten kam nicht richtig in die Abwehr, der Ball ging ins Hinterfeld, eine weitere Spielerin kam noch an den Ball und die dritte Berührung landete auf der Seite der Emsdetterinnen… Punkt zum 16:14 und damit der erste Saisonsieg für meine Mädels. Die Freude war natürlich groß und man konnte es nicht fassen, dass wir das Spiel noch gedreht hatten. Eine absolut tolle und beherzte Mannschaftsleistung hat uns diesen nicht unverdienten Sieg beschert - gegen eine Mannschaft aus Emsdetten, die uns in vielen Belangen überlegen war."