In der Kaderplanung für die kommende Zweitligasaison stehen dem BSV neben Wiebke und Sophia noch zwei weitere Spielerinnen nicht mehr zur Verfügung: Zuspielerin Caro Auen und Außenangreiferin Lara Spieß.

Für Caro stehen im Sommer berufliche Veränderungen an. Nach Abschluss des Bachelorstudiums stellt sich die Wahl des Masterstudiengangs und -ortes, was noch viele offene Fragen mit sich bringt, die sich erst im August klären. Ein Verbleib in Münster ist nicht ausgeschlossen, aber auch sehr ungewiss. "Ich kann euch für die nächste Saison einfach nicht verlässlich zusagen", erklärt die 24-jährige und hat ihrer Mannschaft deshalb nahe gelegt, sich auf ihrer Zuspielposition neu zu orientieren, was ihr gleichzeitig den Rücken freihält, über die eigenen anstehenden Veränderungen ohne Druck zu entscheiden. "Auch in meinem persönlichen Umfeld ist einiges zu bedenken - vielleicht mal wieder näher an der Familie sein zu können zum Beispiel."
Caro hat das Volleyballspielen beim USC Münster gelernt. In Jugendzeiten stand sie ihren späteren Mannschaftskolleginnen beim BSV so manches Mal am Netz gegenüber. Nach dem Abitur ging es für ein Jahr  in die USA. Nach der Rückkehr nahm sie kurzentschlossen das Angebot aus Ostbevern an, in die Regionalligasaison 2015/16 einzusteigen. Ihr Debut im BSV-Jersey gab sie im Januar 2016. Bald wurde klar, dass es für beide Seiten ein "Glücksgriff" war: Die lebensfrohe Spielgestalterin und der BSV, das passte einfach zusammen! Mit Ostbevern stieg Caro in die Dritte Liga und schließlich ins Unterhaus der Bundesliga auf, zog über vier Jahre im Wechsel mit Lea die Fäden im BSV-Spiel. "Es waren auf jeden Fall sehr schöne und unvergessliche Jahre", blickt sie auf die Zeit in Ostbevern zurück. 
Ein definitives Farewell ist es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Wer weiß, vielleicht stehen die Zeichen im August ja doch nicht auf Abschied. Falls Caro ihre berufliche Ausbildung in Münster fortsetzt, kann sie sich gut vorstellen, beim BSV zu bleiben und sich ihrer Mannschaft als Zuspiel-Backup zur Verfügung zu stellen. Sollte das Masterstudium sie indes an einen neuen Ort bringen, so wird man ihre unnachahmlichen Pässe über 9 oder 10 Meter, die frechen Zuspielerfinten oder auch ihre Jubelschreie nach gewonnen Ballwechseln sicher noch lange vermissen. 
Vorläufig wünschen wir unserer Caro, dass sich ihr die richtigen Türen öffnen und sie ihr gutes Händchen auch in den anstehenden Entscheidungen nutzen kann - Danke für vier großartige Jahre!


Foto: Dominik Overlöper

Abschiednehmen muss der BSV aber in jedem Fall von der erst im Februar zum Kader gestoßenen Lara. Zum dritten Mal übrigens: Lara und Ostbevern, das ist so eine On-off-Beziehung - nur ohne Streit und Trennungsdrama. 2010 kam die damals 16-jährige aus Sendenhorst zum BSV, um erstmals in der Verbandsliga aufschlagen zu können. Mit den BSV-Jugendteams gab es grandiose Jahre, deren Krönung sicherlich 2013 erfolgte, als die U20 des BSV in Münster Westdeutscher Vizemeister wurde und bei der DM in Bremen als Fünfter hinter den vier Bundesstützpunkten Dresden, Berlin, Münster und Schwerin die inoffizielle deutsche Meisterschaft der Dorfvereine feierte. Im September 2013 kam der erste Abschied: Nach dem Abi legte Lara ein Auslandsjahr in Australien ein. 12 Monate später war sie zurück, stieg mit Ostbevern in die Regionalliga und in der Folgesaison in die dritte Liga auf. 2017 dann der zweite Abschied: Das Studium fegte Lara nach Bremen. 2017/18 schlug sie für den VfL Oythe in der 2. Liga Nord auf, die darauffolgende Spielzeit war sie für den TSV 1860 Ansbach in der 2. Liga Süd aktiv. Irgendwie kam ihr mit der Zeit die Freude am Volleyball abhanden. In Gedanken hatte sie bereits mit der Sportart abgeschlossen, als sie 2019 für mehrere Monate nach Neuseeland reiste. Zurück in Deutschland schlug sie ihre Zelte wieder in Westfalen auf und knüpfte an die alten Kontakte in Ostbevern an. Als Trainingsgast und Zuschauer beim Zweitliganeuling kamen das Kribbeln und der Spaß am Volleyball zurück. In unserer Mannschaft wurden Erinnerung geweckt an frühere Schwärmereien, wohin man es gemeinsam schaffen könnte. Zu Beginn der Rückrunde schließlich bekam Lara die Spielberechtigung für den BSV, konnte sich den Traum erfüllen, mit ihren früheren Teammates in der 2. Liga anzutreten, und mit ihrer Erfahrung und der für sie typischen Energie trotz Trainingsrückstandes noch einige Beiträge leisten im Abstiegskampf. "Ich bin euch so dankbar, dass ich noch einmal Teil dieser Mannschaft sein durfte, das hat mir wirklich viel gegeben", sprudelt es aus der 26-jährigen Außenangreiferin heraus, wenn sie an die vergangenen Monate zurückdenkt.
Die Lust auf Volleyball ist zurück und in der kommenden Saison möchte Lara noch einmal Vollgas geben. Ihr Wohnort in Dortmund macht allerdings allen Überlegungen, weiter für den BSV ans Netz zu gehen, einen Strich durch die Rechnung. Der Aufwand ist für sie bzw. den BSV nicht zu stemmen. Inzwischen ist klar, dass Lara wie Sophia zu den Skurios Volleys Borken wechselt. Auch mit ihr wird es also ein Wiedersehen geben!  
Auf dieses Wiedersehn freun wir uns schon! Toll, dass es in dieser Saison mit der "BSV-Episode 3: Reunion" geklappt hat und du hier wieder heiß auf Volleyball geworden bist, Lara! Für die Zukunft wünschen wir dir alles, alles Gute!!


Mit der Einwechslung für Sabrina (rechts) im Borken-Spiel war das zweite Comeback Laras ins BSV-Trikot perfekt. (Foto: D. Overlöper)