Für den BSV übernahmen die Zweitligadamen den Jahresauftakt 2020. Beim 0:3 (11:25, 23:25, 19:25) in Leverkusen mussten sie sich allerdings - wie zum Jahresabschluss 2019 gegen Köln - der hohen Qualität eines Zweitliga-Schwergewichts beugen.

Die Niederlage gegen den Meister von 2016 und dreifachen Vizemeister 2017 bis 2019 ging unterm Strich vollkommen in Ordnung. Die Bayer Volleys präsentierten sich nach zuletzt überraschenden Niederlagen ähnlich kompakt, stabil und mit hohem Druck in Aufschlag und Angriff wie der Nachbar vom Rhein, bei dem der BSV vor der kurzen Weihnachtspause auf Granit gebissen hatte. Anders als vor zwei Wochen aber konnten sich unsere Damen diesmal besser in die Partie kämpfen und dem Kontrahenten vorübergehend ernsthaft Kontra bieten.
Rund 30 BSV-Anhänger waren unserer Mannschaft in die fast 3000 Zuschauer fassende Ostermann-Arena gefolgt, um sie zu Beginn des neuen Jahrzehnts zu unterstützen. Sie machten im weiten Rund mit rund 500 Zuschauern ordentlich Alarm und bekamen im Spielverlauf durchaus Grund zur Freude. Zunächst aber gab es wenig zu bejubeln, in Durchgang 1 kriegte der BSV keinen Fuß an den Boden. Die Annahme wackelte unter den scharfen Aufschlägen der Gastgeberinnen und der Ostbeverner Angriff konnte gegen die gut organisierte Leverkusener Defensive kaum einen Ball versenken. 
Nach einigen Umstellungen zu Satz 2 änderte sich das Bild allerdings und der BSV agierte mit dem Favoriten auf Augenhöhe. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem unsere Damen lange am eigenen Limit spielen konnten. Bei 21:19 fehlte nicht mehr viel zum Satzgewinn. Doch nach der Auszeit von Bayer-Coach Tigin Yaglioglu reagierte unsere Mannschaft unglücklich und fand nicht mehr das richtige Maß in der Risikobereitschaft. Zwei Eigenfehler führten zum Ausgleich, kurz danach zwei weitere zum 22:24. 
Der mit Minimalabstand verlorene zweite Abschnitt schien unsere Damen aber nicht runtergezogen zu haben - Blitzstart um 3:0. Dann jedoch ein Bruch im BSV-Spiel und innerhalb weniger Minuten ließ man Bayer auf 5:11 davon ziehen. Noch einmal bäumte sich der BSV auf und kam über 9:12 auf 11:13 heran. Wieder lieferten sich beide Teams ein heißes Hin und Her. Spektakulär der Ballwechsel bei 10:13, als das Spielgerät eh schon einige Male das Netz gequert hatte, Andrea sich dann gleich zweimal in die harten Angriffe der ehemaligen Bundesligaspielerin Rebecca Schäperklaus warf und Sophia schließlich aus dem Hinterfeld mutig vollendete. Es kam nicht von ungefähr, dass nach der Partie zwei Liberos - Leverkusens Klara Single und die BSV-Abwehrlibera - zu den MVPs gekürt wurden: Die Partie bot reichlich Gelegenheit, sich in der Verteidigung auszuzeichnen, und beide Spielerinnen hatten diese Herausforderung mit Leidenschaft und Können angenommen.

 
Foto: Dominik Overlöper

Bei 13:15 ließ der BSV die Gegenangriffschance zum Anschlusspunkt liegen und nach der technischen Auszeit gelang es nicht mehr, an die Spannung der Spielphase davor anzuknüpfen. Leverkusen enteilte auf 13:18 dann auf 15:23 - die Entscheidung. Unsere Damen zeigten Charakter und holten noch zwei Breaks bei eigenem Service. Mehr als Ergebniskosmetik war dies aber nicht mehr, zu stabil stand das Heimteam, als das hier noch ein Volleyballwunder möglich gewesen wäre.
Fazit: Um auch gegen stark aufspielende Teams eine Chance zu haben, hat der BSV einen Entwicklungsschritt gemacht und phasenweise gegengehalten. Die Intensität kann noch nicht konstant hoch gehalten werden, weshalb der Lohn diesmal noch ausblieb.

=> Bericht der WN
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=> Volleytime / Folge 38 (Doppelfolge Köln/Leverkusen)