Unsere Zweitligadamen haben einen fulminanten Auftakt ihres Doppelheimspieltages hingelegt und besiegten die Talente vom VC Olympia Berlin in 78 Minuten mit 3:0 (25:16, 25:19, 26:24). 

Es war in mancherlei Hinsicht ein besonderer, erinnernswerter Abend in der Beverhalle: Der erste Drei-Punkte-Sieg in der 2. Bundesliga, nach der Partie die Verabschiedung des langjährigen BSV-Trainers Stefan "Klötzchen" Klotz vor vollen Rängen und während der Partie eine ungewöhnliche Bereicherung der wie immer tollen Atmosphäre in der Beverhalle durch eine rund 30-köpfige Gruppe junger Männer, die von der anderen Tribünenseite ein zweites "Epizentrum der Stimmung" schufen. 
Als die Truppe mit Trommel und in bester Laune gut 10 Minuten vor Spielbeginn einmarschierte, gab es einige irritierte Blicke, weil sie niemand so recht zuordnen konnte. Keine BSV-Spielerin kannte die Jungs. Aber auch, dass es sich um Anhang der Gäste handeln könnte, schien unwahrscheinlich, schließlich kam der Gegner aus Berlin. Dass die Gruppe bei der Teamvorstellung enthusiastisch für den BSV trommelte, hob die Verwirrung nicht auf. Andererseits war klar: Heute konnte man auf zusätzliche Unterstützung von den Rängen bauen. Erst nach der Partie klärte sich auf: Bei den Jungs handelte es sich um eine Jugendleitergruppe aus Osnabrück, die sich an einem Teamwochenende den Besuch der Zweitligapartie als Abendprogramm ausgeguckt hatte - ohne vorher einen Bezug zum Ort oder zur Mannschaft gehabt zu haben. Eine bemerkenswerte Wahl und ein Glücksfall für beide Seiten, wie ich im Verlauf des Abends herausstellte.
Unsere Damen wussten die Gunst der Stunde zu nutzen. Vom ersten Ballwechsel an bereiteten sie ihrem Publikum Spaß, agierten fokussiert und entschlossen, setzten die jungen Berlinerinnen unter Druck. Die hatten erhebliche Mühe, nach der langen Anreise in der Beverhalle Fuß zu fassen. BSV-Block und -Feldabwehr waren hellwach, Wiebke servierte gnadenlos und Franka, die gegen ihre Altersgenossinnen auf der Diagonalen begann, punktete direkt zweimal aus dem Hinterfeld. Als das Horn zur ersten technischen Auszeit rief, hatten die Gäste noch keinen Zähler auf ihrer Seite. Nach und nach gelangen den VCO-Damen die ersten Aktionen, unser Team blieb aber konsequent und ließ sich vom komfortablen Vorsprung nichts abknabbern. 
Im Zweiten knüpfte der BSV an den perfekten Start an. Schnell waren wieder drei, vier Zähler Abstand zwischen sich und die Gäste gebracht und unsere Damen verteidigten die Führung mit großer Aufmerksamkeit und erfreulicher Abgeklärtheit. Allmählich zeichnete sich allerdings ab, dass der Drops noch nicht gelutscht war, und die Berlinerinnen konnten mehr und mehr zeigen, welches Potential in ihnen steckt. Die 2:0-Satzführung geriet gegen einen präsenten BSV indes nicht mehr in Gefahr.
Erst in Satz 3 wurde es richtig eng. Berlin schwamm sich mehr und mehr frei, schlug nun gefährlicher auf und war am Netz auf Augenhöhe angekommen. Die Führung wechselte mehrfach, kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Es roch danach, als könne dem BSV nach den kompakt vorgetragenen ersten beiden Durchgänge nun ein wenig die Puste ausgehen. Gut, dass unser Team noch einige Pfeile im Köcher hatte. Sophia und Lea kamen per Doppelwechsel und Maike ersetzte Sabrina im Mittelblock. Die Entschlossenheit, den Sack in drei Sätzen zuzumachen, war zu spüren, knapp und packend blieb es trotzdem. Bei 22:20 war der BSV schon nah dran, dann konterte Berlin und holte sich zwei Satzbälle (22:24). Mit dem nötigen Fortune, Wiebkes Präsenz am Netz und guten Aufschlägen von Anna befreite sich unsere Mannschaft aber auch aus diesem brenzligen Moment und brachte den den dritten Saisonsieg unter Dach und Fach. Die Beverhalle war aus dem Häuschen und feierte noch lange den ersten Dreier. Unter ihnen rund dreißig junge Männer, die man hier hoffentlich nicht das letzte Mal gesehen hat. 

MVP Gold: Wiebke Silge
MVP Silber: Pia Fernau


Foto: Dominik Overlöper

=> Bericht der WN zum Doppelspieltag
=> Nachbericht auf der VCO-Homepage
=> Volleytime / Folge 32