Besser hätte es für die 1. Damen bei ihrer Premiere in der 2. Liga gar nicht laufen können: volles Haus, Mega-Stimmung und ein dramatischer Fünf-Satz-Sieg nach 0:2-Satzrückstand und Abwehr von insgesamt acht Matchbällen.

Den ersten Aufschlag eines BSV-Teams in der 2. Bundesliga wollten sich 269 Zuschauer nicht entgehen lassen. Das Nachbarschaftsderby gegen den SV Bad Laer sorgte direkt für eine Gänsehautatmosphäre in der Beverhalle. Da ließen sich die beiden Kontrahenten nicht lumpen und boten einen attraktiven Schlagabtausch über knapp zweieinhalb Stunden, an dessen Ende der BSV mit 3:2 (23:25, 22:25, 26:24, 27:25, 15:12) hauchdünn die Nase vorn hatte.
Es fehlte allerdings nicht viel, dann wäre die Messe bereits nach rund 90 Minuten gelesen gewesen. Fast drei Sätze lang sah es so aus, als müsse das Heimteam in seinem ersten Zweitligaspiel Lehrgeld zahlen und den Gästen alle drei Zähler überlassen. Nach ausgeglichenem Start in Durchgang 1 konnten sich unsere Damen Mitte des Satzes auf vier Zähler absetzen (20:16). Die Niedersächsinnen konterten jedoch prompt und holten sich abgezockt die Satzführung. Der Treffer saß. Im Zweiten lief unsere Mannschaft meist einem Rückstand hinterher. Es gelang einfach zu selten, die Kugel auf des Gegners Boden zu bringen. Die Bad Laerer Feldverteidigung bestätigte ihren guten Ruf und vorn am Netz agierten die SV-Angreiferinnen cleverer. Der BSV kämpfte, konnte zweimal ausgleichen, den 0:2-Rückstand aber nicht verhindern. 
Das Heimteam stellte im System um und brachte neue Kräfte, das spielerische Bild auf dem Feld blieb jedoch weitgehend unverändert: Der BSV war nicht viel schlechter als die Nachbarn, doch die Offensivwaffen blieben zu oft stumpf. Im Schnellangriff hakte es an der Abstimmung, auf den Außenpositionen fehlte die Variabilität - die bärenstarke Bad Laerer Defensive prägte das Match, hinzu kamen auf SV-Seite mit Laura Seete und Johanna Müller zwei sehr effektive Angreiferinnen. So bestimmten die Gäste auch Durchgang 3 bis zum 21:17 und alles sah nach einem ernüchternden Auftakt für den BSV aus.
Doch wer unsere Mannschaft schon länger begleitet, hat schon manche Partie miterlebt, in denen sich das Team auch angesichts eines solchen Rückstandes nicht geschlagen gegeben hatte. (Man denke nur an das legendäre 3:2 gegen Bremen in der ersten Drittligasaison.) Eine mutige Vera am Service brachte den BSV wieder heran, bei 23:24 wehrte Sophia den ersten Matchball ab, danach setzten Sabrina und Vera zwei Killblocks gegen die genannten Bad Laerer Hauptangreiferinnen - eine perfekte Schlussphase brachte den ersten Satzgewinn in Liga 2.

(Foto: Dominik Overlöper)

Noch dramatischer der Verlauf des vierten Abschnitts. Erneut schritten die Gäste voran. Der BSV setzte alles daran, den Anschluss zu behalten, musste aber Mitte des Satzes abreißen lassen und sah sich beim 18:24 den nächsten sechs Matchbällen gegenüber. Den ersten verhinderte Wiebke im Angriff, danach ging sie zum Aufschlag und vorn kam Franka für Lea aufs Feld, um den Block zu stärken. Ohne Zuspielerin auf dem Feld wehrte unsere Mannschaft Matchball um Matchball ab, bis wieder Einstand herrschte. Die Halle tobte. Bad Laer bekam noch eine weitere Chance auf den Sieg, doch wieder blieb der BSV im Sideout stabil und zwei Ballwechsel später hieß es tatsächlich Tie-Break.
Schließlich ließ auch der Entscheidungssatz nicht an Spannung zu wünschen übrig. Zunächst legte Bad Laer mit 7:4 vor, dann konterte der BSV (erneut mit Wiebke am Service) zum 11:8 und hatte beim 14:9 seinerseits fünf Matchbälle. Natürlich konnte der erste noch nicht verwertet werden, auch nicht der zweite oder der dritte... Im vierten Anlauf drosch Kapitän Sophia das Spielgerät unerreichbar für Bad Laerer Abwehr ins Feld und setzte den Schlusspunkt unter einen ganz besonderen Krimi. Es könnte der Auftakt zu einer ungemein spannenden Serie werden - bleiben Sie dran!

MVP Ostbevern: Wiebke Silge
MVP Bad Laer: Laura Seete

=> Bericht der WN
=> Fotostrecke der WN
=> Volleytime / Folge 28
=> Videobeitrag vom Leo-Channel

Dem BSV-Orgateam wurde übrigens Seitens des VBL-Supervisors ein ausgezeichnetes Zeugnis ausgestellt. Nur in wenigen Details konnte der Beobachter dem BSV als Ausrichter noch Empfehlungen zur Nachjustierung geben.