Mit einem sensationellen 2. Platz kehrten unsere U20-Mädchen von den Westdeutschen Meisterschaften in Essen zurück und holten sich damit nicht nur die Silbermedaille, sondern auch das Ticket zur "Deutschen" - Mega-Glückwunsch zu einem grandiosen Turnier!!!

Fünf Jahre nach dem letzten großen Triumph unserer "goldenen Generation" (die inzwischen den Stamm der Drittligamannschaft bildet) hat sich wieder eine BSV-Jugendmannschaft in die Medaillenränge bei der NRW-Endrunde gespielt. Und weil sie ihr Weg bis ins Finale trug, glänzten die Medaillen zum Lohn nicht nur silbern, sondern beinhalteten auch die Qualifikation zu den nationalen Titelkämpfen. Welch ein Happy End für das Team um Kapitän Anna, das schon auf einige erfolgreiche WDM-Teilnahmen zurückblicken konnte, dem jedoch noch nie der letzte Schritt bis aufs Podest vergönnt gewesen war! Nun haben Anna, Franzi, Mari und Pia - die vier 2000er, für die es die letzte Jugendsaison ist - selbige noch einmal um fünf Wochen verlängert: Anfang Mai steigen in Paderborn die Deutschen Meisterschaften und zwar mit dem BSV!


Endlich auf dem Podest! (Fotos: Dominik Overlöper)

Das vom VC Essen-Borbeck mit viel Einsatz ausgerichtete Turnier präsentierte - abgesehen von der überragenden Auswahl des DM-Gastgebers VoR Paderborn - ein recht ausgeglichenes Niveau, das folglich nicht mit Überraschungen geizte. Einige favorisierte Teams konnten nicht in Bestbesetzung auflaufen oder brachten ihre Topleistung nicht aufs Parkett. So konnten sich andere ins Rampenlicht spielen. Das Maximum dessen, was möglich war, erreichte dabei wohl der BSV. Athletisch sicher nicht eine der auffälligen Mannschaften, riefen unsere Mädchen ihr Potential eindrucksvoll ab. Aus einer starken Annahme, die überwiegend von Libero Jana und den Außenangreiferinnen Anna und Franzi geschultert wurde, nutzten sie ihre Möglichkeiten am Netz und glichen durch Mut und Variabilität aus, was ihnen andere Teams an Höhe oder Schlaghärte voraus hatten. Und vor allem blieben sie sich treu, hielten als Team zusammen und verzagten auch in kritischen oder entscheidenden Momenten nicht. Dass sie auf diese Weise bis zum Ende "im Herzen der Meisterschaft" mitspielen könnten, hatten sie dabei gar nicht auf der Rechnung. Die letzte gemeinsame WDM zu genießen und sich dabei mit dem "eigenen Volleyball" einzubringen, war, was man sich auf die Fahnen geschrieben hatte. Genau die richtige Einstellung, wie sich zeigte, denn mit jedem Spiel, in dem diese Früchte trug, ruhte die Mannschaft mehr in sich und konnte den nervenaufreibenden Spielverläufen (vor allem in Viertel- und Halbfinale) trotzen. Eine Ausstrahlung, die auch vom wie immer stimmgewaltigen BSV-Anhang, wahrgenommen wurde. 

In der Vorrunde hatte es der BSV mit dem NRW-Liga-Zweiten und bestens bekannten RC Borken-Hoxfeld sowie dem Gastgeberteam zu tun, welches mit besonderer Motivation und Unterstützung ebenfalls eine schwierige Aufgabe werden konnte. Zu was die Borbeckerinnen fähig waren, zeigten sie dann auch direkt in der ersten Spielrunde, als sie gegen den Favoriten aus Borken nach schwachem ersten Satz plötzlich Paroli boten und schließlich mit 1:2 in die Knie zwangen. Unsere Mannschaft zeigte dem Heimteam allerdings die kalte Schulter und ließ beim souveränen 25:15 und 25:13 keine Zweifel aufkommen. damit war der Sprung ins Viertelfinale bereits gesichert und die Begegnung mit dem Nachwuchs des Zweitligameisters konnte ohne Druck angegangen werden. Dass Borken kein Vorrunden-Aus akzeptieren wollte, stellte der RC in Durchgang 1 klar, in dem er den BSV mit viel Power in Aufschlag und Angriff erst einmal in die Defensive brachte (16:25). Als sich unsere Mädchen allerdings an die höhere Schlagzahl gewöhnt hatten, konterten sie den Borkener Sturmlauf und gewannen in Satz 2 Oberwasser (25:17). Der Satzgewinn bedeutet schon den Gruppensieg und so wurde die Aufstellung munter rotiert. Aber auch in neuer Formation blieb der BSV am Ball, gestaltete den Tie-Break eng und als es in die Crunchtime ging, merkte man dem Gegner den Druck des Gewinnenmüssens an. Bei 13:12 lag der BSV erstmals vorn, zwei Servicewinner brachten den zweiten Sieg.
Die Auslosung des Viertelfinals bescherte Ostbevern mit dem VC SFG Olpe ein ziemlich unbekannten Gegner, was sicherlich gut war, denn ob unsere Mädchen gegen Minden oder den USC das Kopfkino hätten ausschalten können... Doch auch gegen die Sauerländerinnen mussten sie erst einmal die physische Präsenz des Kontrahenten - vor allem in Person ihrer dominanten Mittelangreiferin - akzeptieren. Beim 18:25 im Ersten musste der BSV in der zweiten Satzhälfte abreißen lassen. Doch ein guter Start in Durchgang 2 weckte das Kämpferherz des BSV, der sich in einen Flow spielte und das Blatt komplett wendete (25:16). Ein packender, jederzeit enger Tie-Break bot dann ein Ostbeverner Mannschaft, die mental einen Tick stärker war, ihre Punkte mit dem eigenen Anhang noch intensiver feierte und sich schließlich mit 15:13 hauchdünn durchsetzen konnte. Halbfinale. Bis zum letzten Turnierspiel um eine Medaille kämpfen können. Das war schon mehr, als man erwarten durfte.
Nach leckerer Pizza und komfortabler Nacht in der Neuen Mitte Oberhausen sowie der unverhofften Möglichkeit, am zweiten Turniertag ausschlafen zu können, ging es Sonntagmittag ins Halbfinale gegen den TSV Bayer Leverkusen, erneut eine dem BSV weitgehend unbekannte Mannschaft. Leverkusen war schon 2018 im Halbfinale gewesen, dieses Jahr sollte es mehr werden, das war den Gegnerinnen anzumerken. Die Rolle des Außenseiters schmeckte unseren Mädchen allerdings und so spielten sie couragiert auf, ließen sich auch von einigen heftigen Bayer-Angriffen nicht einschüchtern und blieben in Satz 1 stets in Tuchfühlung. Nervenstark gewannen sie den Abschnitt mit 26:24 und erhöhten damit den Druck auf den Kontrahenten. Auch Durchgang 2 blieb eng, erst die letzten Bälle entschieden, diesmal zugunsten Leverkusens, ohne dass sich der BSV etwas vorzuwerfen hatte. Dramatik dann im Tie-Break. Bis zum Seitenwechsel punkteten beide Teams verlässlich im Sideout. Als es in die Entscheidung ging, konnten sich unsere Mädchen irgendwie absetzen. 14:10 und auf einmal die Riesenchance aufs Finale! Drei Matchbälle vereitelten der TSV gekonnt, beim vierten dann spielten die Nerven das Zünglein an der Waage. Der Leverkusener Aufschlag segelte knapp ins Aus und mit einem Schlag realisierten unsere Mädchen, was das bedeutet.

Im Finale stieß unsere Mannschaft heftig an ihre Grenzen - spielerisch und was die Fähigkeit betraf, noch einmal die eigene Willenskraft freizusetzen. Einen knappen halben Satz konnten sie sich gegen einen athletisch und taktisch übermächtigen Gegner einigermaßen Rennen halten, setzen einige schöne Aktionen. Dann nagelte Paderborn den BSV in zwei Rotationen fest und sorgte für ein klares 25:12. Wie hungrig das Team von Susanna Turner auf diese Saison mit der DM in eigener Halle ist, demonstrierten sie in Abschnitt 2, als unserer Mannschaft erst bei 0:21 der erste Punkt gelang. Nachdem der BSV-Angriff in den ersten Spielzügen keine Durchschlagskraft aufgebracht hatte, bröselte schließlich auch die bis dahin so konstante Annahme und Paderborns Zuspielerin am Service entließ Ostbevern nicht aus dem Druck, bis sie schließlich nach 20 Aufschlägen ausgewechselt wurde. Das 3:25 war für unser Team sicher keine alltägliche Abreibung, die allerdings schnell vergessen war, als es nach kurzer Umbauphase zur Siegerehrung ging und unsere Mädchen allesamt zum ersten Mal in ihrer Volleyballzeit mit auf das WDM-Podest steigen durften.


Das komplette BSV-Team nach dem gewonnenen Halbfinale: 
h.v.l.: (der krankheitsbedingt zum Zuschauen verurteilte) Trainer Stefan, Marie, Amelie, Melina, Anna, Karen, Eliza, Betreuerin Andrea, Franzi, Betreuerin Vera
v.v.l.: (Stefan-Vertreter) Dominik, Laura, Franka, Jana, Mari, Betreuerin Hille, Betreuerin Lea, Vittoria, Pia

Die Deutschen Meisterschaften finden am 4./5. Mai in der Domstadt Paderborn statt. => zur DM-Homepage

=> Ergebnisse der WDM in Essen
=> Fotos auf der WDM-Homepage
=> Fotos von Dominik Overlöper