Unsere Drittligadamen haben das Auswärtsspiel in Cloppenburg gegen einen kampfstarken und "hungrigen" Gegner verdient mit 1:3 (19:25, 25:17, 21:25, 21:25) verloren und ihre dritte Saisonniederlage kassiert.

Ihr Trainer (und Autor dieser Zeilen) hatte in den letzten Wochen häufiger darauf hingewiesen, dass das lange End an wöchentlichen Spieltagen seit Anfang September an die Substanz gehen könnte und es zunehmend schwierig werde, den immer wieder neuen und kniffeligen Aufgaben in dieser von hoher Leistungsdichte geprägten Liga mit der nötigen Energie zu begegnen. Dass diese düstere Ahnung im Nachbericht des heutigen Spiels nun angeführt wird, um die Niederlage gegen den Tabellenelften (jetzt Zehnten) zu kommentieren, kommt sicherlich etwas altklug rüber - eine treffendere Beschreibung des Auftritts unserer Mannschaft in Cloppenburg findet sich aber aus Sicht des Verfassers nicht. Hatten unsere Damen vor Wochenfrist gegen den VCO Münster auf die Dauerbelastung noch mit einer fulminanten spielerischen Leistung antworten können, so erschien ihr Energiehaushalt sieben Tage später deutlich im roten Bereich.
Beim zwölften Wochenendeinsatz in Folge fehlte es dem BSV an beinahe allem: an Präzision in Annahme und Zuspiel, an Druck im Service, an Dynamik und Härte im Angriff, an Beweglichkeit in der Abwehr, an der geistigen Frische, das taktisch Vorgenommene umzusetzen. Und an Konstanz im eigenen Spiel, denn wenn dann und wann mal die Rädchen ineinander griffen, kam alsbald ein "unforced error", der den aufkommenden Rhythmus wieder ausbremste. 
Da half es auch nichts, dass unsere Mannschaft eigentlich gut in die Partie kam und mit einigen starken Aufschlägen von Vera mit 6:3 in Führung ging. Auch nicht, dass Durchgang 2 mit dem Rückenwind eines 4:0-Starts von vorn gewonnen werden konnte. Und ebenso wenig, dass rund ein Dutzend BSV-Anhänger den Weg nach Cloppenburg mitgemacht hatten und unser Team unentwegt anfeuerten. Gegen eine Gastgebermannschaft, die Qualitäten in Abwehr und Angriff zeigte, vor allem aber mit großer Sehnsucht nach einem Erfolgserlebnis in einer bisher unbefriedigend verlaufenen Saison aufspielte, war das, was Ostbevern an diesem Tag aufs Feld brachte, schlichtweg nicht genug. Der TVC suchte seine Chance, fand und nutzte sie - Glückwunsch in den Norden!
In den Sätzen 3 und 4 kämpfte der BSV nach frühen Rückständen (8:16 bzw. 7:13) um Anschluss und brachte sich zwischenzeitlich auch jeweils auf Schlagdistanz heran (20:22 bzw. 18:20). Im rechten Moment allerdings wehrten die Gastgeberinnen den Wechsel des Momentums durch Mut und Geschick ab, während unsere Damen wiederholt unglücklich agierten und ihre Chancen liegen ließen. Zumindest den Willen durfte man dem BSV heute nicht absprechen - allerdings müsste man hier wohl besser von Bemühen sprechen, denn in Sachen Willensstärke kennt man unsere Damen eigentlich anders. 
In einer Woche stellt sich im letzten Hinrundenspiel der Tabellenvierte SSF Fortuna Bonn in der Beverhalle vor, der bei einem Spiel weniger nur einen Punkt hinter dem BSV liegt und bislang eine starke Serie gespielt hat. Man darf gespannt sein, wie sich unsere Damen in dieser Woche regenerieren - mit dem Akku-Stand von heute dürfte es am nächsten Wochenende hart werden.

=> "Volleytime / Folge 14" 
=> Bericht der WN