Die 1. Damen haben ihre schwierige Auswärtspartie beim SC Union Emlichheim II nach einem völlig verqueren Eingangssatz noch mit 3:1 (6:25, 25:22, 25:16, 25:22) gewinnen können und feierten den sechsten Sieg im siebten Spiel der Saison.

Vier vollkommen unterschiedliche Satzverläufe erlebten die über 20 mitgereisten BSV-Anhänger in der großzügigen Vechtetalhalle. Über den Ersten würde man aus BSV-Sicht sicher gern den Mantel des Schweigens decken wollen: Während die Gastgeberinnen auf den Punkt präsent waren und mit druckvollem Service, kompakter Abwehr und mutigen Gegenangriffen beinahe jeden Ballwechsel für sich entschieden, passte bei unserer Mannschaft zunächst einmal rein gar nichts zusammen. Abstimmungsschwierigkeiten, Eigenfehler und hektische Aktionen wechselten sich ab und ließen den Kontakt im Punktestand schnell abreißen. Der Versuch, das eigene Spiel ruhiger ("höher") aufzuziehen, brachte ebenfalls kaum Fortschritt, da Union in seinem Flow direkt immer eine bessere Antwort hatte. Das Ergebnis wurde wohl etwas für die Abteilungsgeschichte - der Verfasser kann sich nicht erinnern, mit den BSV-Damen jemals einen Satz derart hoch verloren zu haben. Da wurde jetzt mal eine Marke gesetzt...
Vielleicht war es aber gerade die Klarheit des Satzausgangs, die es unserer Mannschaft leichter machte, diesen abzuhacken und - der Punktetafel folgend - wieder bei Null zu beginnen. Zwar lief im Zweiten noch nicht alles rund, zumindest aber kamen unsere Damen nun besser in die Rallyes und auf der anderen Netzseite konnte das Heimteam die Schlagzahl des ersten Abschnitts nicht ganz halten. Die meiste Zeit über lag der BSV leicht vorn, ohne sich entscheidend absetzen zu können. Bei 20:20 war Emlichheim dann wieder gleichauf, unser Team war mittlerweile jedoch im Wettkampfmodus angekommen. Zwei beherzte Angriffe des Kapitäns Sophia, ein Servicewinner von Anna, Einbeiner und Block von Wiebke - in der Crunchtime war der BSV einen Tick stärker und holte den Satzausgleich.
Über weite Teile des dritten Abschnitts bestimmte Ostbevern nun vollends die Auseinandersetzung. Über 4:0 und 15:4 zogen unsere Damen bis auf 21:7 davon. Fast zeichnete sich ein spiegelbildlicher Verlauf zum ersten Satz ab. Fast. Vier leichte BSV-Fehler in rascher Folge gaben den Gastgeberinnen noch einmal die Chance zu einem kleinen Comeback. Die Satzführung für den BSV war nicht in Gefahr, doch es war das geschehen, was man bei einem klaren Satzausgang als Gewinnerteam eigentlich vermeiden will: Dass der Kontrahent in den letzten Ballwechseln wieder ins Spiel findet und Zuversicht für den nächsten Satz tanken kann.
Dieses Union-Comeback prägte den Beginn von Satz 4. Der Emlichheimer Druck wie zu Spielbeginn war zurück, rasch hieß es 3:8, dann 5:13 aus BSV-Sicht. Der 8-Punkte-Rückstand hielt an bis 13:21. Dann übernahm Lea am Service und unsere Mannschaft spielte ihre zweite wirklich starke Phase des Tages. Der Außenblock ließ sich nicht mehr anschlagen, die Abwehr verteidigte, was am Block vorbei kam, im Gegenangriff nutzte unser Team seine Chancen. Unsere Damen waren schon fast gleichgezogen, da gelang Emlichheim der Sideout zum 22:20. Ein Missverständnis zweier SCU-Blockerinnen aber brachte das Aufschlagrecht zurück zum BSV, beim dem Vera nun nervenstark servierte. Zweimal war für Emlichheim nur ein Angriff über Außen möglich, der verzogen wurde, zweimal kam die Annahme gar nicht erst bis zur Zuspielerin. Unser Team hatte sich sein Comeback aufgehoben, um die Partie zu entscheiden. Ein guter Zeitpunkt.


Groß war die Freude (wie hier in Essen) auch nach dem Matchball in Emlichheim. (Foto: Overlöper)

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