Die Zweitligadamen haben ihr erstes Heimspiel des neuen Jahrzehnts nach großem Kampf gegen den VfL Oythe knapp mit 2:3 (25:21, 16:25, 24:26, 25:18, 10:15) verloren. Nach drei Begegnungen ohne etwas Zählbares für die Tabelle holten sie aber wieder einen Punkt und waren nach der Partie keineswegs entmutigt.

Rund 150 Zuschauer in der Beverhalle - ein unterdurchschnittlicher Besuch, der aber dennoch ordentlich Stimmung erzeugte - sahen eine Begegnung, in der beide Kontrahenten phasenweise Oberwasser gewannen und in der sich die Gäste verdient den zweiten Punkt sicherten, weil sie im Tie-Break eine perfekte Schlussphase spielten.
Die Partie begann mit einer kalten Dusche fürs Heimteam: 2:7 stand es nach wenigen Minuten, die selbstbewusst auftretenden Oytherinnen setzten direkt einige Akzente. Doch bereits bis hier hatte sich angedeutet, dass die VfL-Annahme an diesem Abend angreifbar war. Postwendend egalisierte der BSV den Spielstand und setzte sich in der Folge etwas ab. Mitte des Durchgangs gelang Oythe eine weitere Aufschlagserie, so dass es pari in die Crunchtime ging. Dort legte Ostbevern mit Anna am Service nach und erzwang die Satzführung.
Im zweiten Abschnitt sorgte Oythes Kelsey Collasius am Aufschlag für eine komfortable Führung der Gäste. Der BSV kam aus der Spur und sah erst einmal kein Land mehr. Auch im Dritten brachte die Amerikanerin ihr Team mit ihren mächtigen Sprungaufschlägen mit 11:5 in Front. Diesmal jedoch hielt der BSV anschließend besser dagegen und sorgte für eine prickelnde Schlussphase, als man von 19:23 in einigen spektakulären Rallyes auf 24:23 stellte und in einer tosenden Beverhalle kurz vor der erneuten Satzführung stand. Wie gewonnen, so zerronnen: Ein missglückter BSV-Aufschlag, ein mutiger Angriff von Vera, der sein Ziel jedoch verfehlte, und eine Christine Aulenbrock im gegnerischen Außenangriff, die ihre Gegenangriffschance kompromisslos nutzte - jetzt lag Oythe nach Sätzen vorn.
Ostbevern war allerdings noch nicht geschlagenen und ging weiter mit Herz zur Sache. 8:6 stand es zur ersten technischen Auszeit, zur zweiten hatte der BSV den Vorsprung verdoppelt. Dann enteilten unsere nun entfesselt aufspielenden Damen endgültig auf 23:13 und jubelten kurz darauf über ihren ersten Punkt in 2020.
Das Hin und Her der ersten vier Durchgänge setzte sich auch im Entscheidungssatz fort. Oythe legte 4:0 vor, der BSV glich im Gegenzug aus, pushte sich abermals in die Begegnung und lag kurz nach dem Seitenwechsel mit 9:7 vorn. Dann bewies das Team von Ali Hobst seine Erfahrung und Klasse. Am Netz gab es für den BSV kaum ein Durchkommen mehr und wenn, dann war die Abwehr zur Stelle und im Gegenangriff kannte der Oyther Angriff keine Verwandten. Der BSV versuchte alles, fand aber kein Mittel mehr und auch keine Hilfe durch einen gegnerischen Eigenfehler. Als BSV-Kapitän Sophia den letzten Angriff mit vollem Risiko ins Netz gedroschen hatte, sank sie kurz geschlagen zu Boden, stand aber direkt wieder auf und fand Trost im Kreis der Mannschaft. Zwar war das Spiel verloren, der BSV aber hatte an diesem Abend auch viel gewonnen.


Foto: Dominik Overlöper

MVP wurde auf BSV-Seite zum vierten Mal in dieser Saison Wiebke. Die MVP-Goldmedaille hätten einige VfL-Spielerinnen verdient gehabt. BSV-Coach Dominik entschied sich für Zuspielerin Paulina Brys, die ihren Angreiferinnen umsichtig, unaufgeregt und nahezu fehlerfrei aufgelegt und daneben in Aufschlag und Block Offensivakzente gesetzt hatte.
Nach der Partie verabschiedete unsere Mannschaft ihre "schnellste Maus von Mexiko", Libero Jana, die zu Saisonbeginn wegen ihres Medizinstudiums auf das Abenteuer 2. Liga verzichtet hatte. Direkt anschließend begann mit vereinten Kräften der Hallenumbau für den am Sonntag folgenden Neujahrsempfang der Gemeinde. Kaum zwei Stunden später hatte sich das Gesicht der Halle doch erheblich verändert...

=> Bericht der WN
=> Volleytime / Folge 40