... war wohl nix! Unsere Zweitligadamen haben im Heimspiel gegen den SV BW Dingden ihre erste Niederlage kassiert. Mit 1:3 (25:17, 19:25, 24:26, 20:25) unterlagen sie den Blau-Weißen vom Niederrhein.

Nicht die Niederlage an sich war enttäuschend. Mit Niederlagen muss der BSV in dieser Saison rechnen. Aber an diesem Nachmittag war durchaus mehr drin. Unsere Mannschaft brachte nur eine sehr durchwachsene Leistung zustande und verpasste die Chance, gegen ebenfalls nicht überragend aufspielende Gäste das eigene Punktekonto vor der vierwöchigen Spielpause noch weiter aufzufüllen.
220 Zuschauer waren am ersten Herbstferien-Sonntag in die Beverhalle gekommen, unter ihnen eine durchaus stimmstarke Dingdener Kolonie. Dass beide Kontrahenten in der jungen Spielzeit bislang nur Fünf-Satz-Matches geführt hatten, ließ auf eine packende Begegnung hoffen. Doch es wurde kein gutes Zweitligaspiel. Zu viele Schwankungen bestimmten die Partie auf beiden Seiten. Auch das Trainerteam des siegreichen SV war nicht berauscht vom Auftritt seiner Damen. Zumindest nahmen die Dingdenerinnen als die bessere von zwei nicht sehr überzeugenden Mannschaften verdient die Punkte mit. Beim Heimteam dagegen war nach den zwei mit großer Moral erspielten Krimi-Siegen zu Saisonbeginn die Ernüchterung spürbar.
Dabei hatte es ganz galant begonnen für den BSV. Unsere Mannschaft eröffnete solide und überließ indisponiert startenden Dingdenerinnen das Fehlermachen. Rasch entwickelte sich ein üppiger Vorsprung (11:5), den man über 15:6 und 21:11 zur 1:0-Satzführung nach Hause schaukelte. 
Zwei, drei gute SV-Aktionen zu Beginn des Zweiten ließen die Ordnung im BSV-Spiel aber schlagartig verloren gehen. Ostbevern kassierte eine Serie von 12 (!) Punkten. Zwei Auszeiten und vier Spielerwechsel brauchte es, bis der Horror gestoppt war. In ziemlich umgekrempelter Besetzung berappelten sich unsere Damen ein wenig. Doch in dieser Phase zeigte sich, woran der Auftritt des Heimteams heute im Wesentlichen zu knabbern hatte. War durch ein oder zwei entschlossene und dynamische Aktionen ein Startsignal für eine Steigerung gegeben, so brachte ein unkonzentrierter oder hektischer Moment den Motor direkt wieder zum Stottern. Neben anderen Fahrigkeiten waren sechs Aufschlagfehler in der zweiten Satzhälfte einfach zuviel, um sich noch einmal ernsthaft heranarbeiten zu können.
Durchgang 3 brachte nicht wirklich Konstanz, aber immerhin die spielerisch beste Sequenz des BSV. Der Block stellte sich nun besser auf die Dingdener Angreiferinnen ein und packte einige Male sauber zu. Die Annahme war wieder im Lot und im Angriff zeigte der BSV einige schnörkelose, konsequente Angriffe. Der BSV behauptete eine kleine Führung. Eine Schrecksekunde kurz vor der zweiten technischen Auszeit - Annahmelibero Franzi war bei einer Seitbewegung umgeknickt und musste erst einmal behandelt werden - warf unsere Damen nicht aus der Bahn und mit drei Punkten Vorsprung ging es in die Crunchtime. Doch anstatt das erarbeitete spielerische Übergewicht durchzuziehen, ließ fehlende Konsequenz in den eigenen Aktionen die Chance auf den zweiten Satzgewinn und damit zumindest einen Teilerfolg verstreichen. Ein Knackpunkt der Partie.
Der BSV stellte um, wechselte das System. BSV-Coach Dominik entschied, sein Coaching zurück zu fahren, um der Mannschaft mehr Raum für die Eigenmotivation zu geben. Der gewünschte Impuls blieb allerdings aus. Schnell lag man mit 4:11 im Hintertreffen. Erneut gab es einige Startsignale für ein Aufbäumen mit dem BSV-Anhang im Rücken. Doch unsere Mannschaft hatte an diesem Nachmittag zu sehr mit der fehlenden Verlässlichkeit im eigenen Spiel zu kämpfen, als dass sie sich hätte einlassen können auf die Freude, die es machen muss, vor ein solcher Kulisse zu spielen. So sah man häufiger hängende Köpfe als geballte Fäuste, hadernde Gesten als zuversichtliches Anfeuern oder Spaß am Zusammenspiel. Die Partie endete schließlich, wie sie angefangen hatte - wenn auch mit inzwischen vertauschten Rollen: Das solidere Team behielt gegen das schwankendere die Oberhand.
Bezeichnenderweise fiel es beiden Trainer nach der Partie nicht leicht, eine MVP zu bestimmen, die sich auch als solche empfand. Zu viele Aufs und Abs hatte alle Spielerinnen in dieser Partie durchgemacht.


MVP Gold: Lena Priebs, MVP Silber: Vera Horstmann

Mit vier Punkten aus den ersten drei Partien und 7:7-Sätzen kann der BSV nichtsdestotrotz eine positive Startbilanz der Premierensaison in der 2. Liga ziehen, wenn es nun in eine längere Pause geht. Erst am 9. November wird die Saison mit der Auswärtspartie beim amtierenden Meister Skurios Volleys Borken fortgesetzt. 

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