Mit einem klaren 3:0-Sieg (25:14, 25:18, 25:22) gegen den SC Potsdam II verabschiedeten sich unsere Zweitligadamen vom eigenen Anhang in der Beverhalle. Nach dem Abpfiff war noch lange nicht Schluss.

Die Beverhalle war am Samstagabend noch einmal gut gefüllt. Knapp 200 Zuschauer machten den BSV-Damen ihre Aufwartung und sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse beim Spiel und bei den anschließenden Programmpunkten.
Sie sahen einen unterm Strich glatten Erfolg unserer Mannschaft, der ab Mitte des zweiten Satzes jedoch umkämpfter war, als es das nackte Ergebnis widerspiegelt. Die noch mitten im Abstiegskampf steckenden Gäste waren bereits am Freitag angereist und hatten am Samstagvormittag in der Heimspielstätte des BSV trainiert - ein deutliches Zeichen, wie gewissenhaft sie die Vorbereitung auf dieses für sie wichtige Match angingen. Doch zu Beginn bestimmte der BSV die Partie. Angeführt von Libera Pauline erarbeiteten sich mit einem stabilen Annahmeriegel und aus einer gut abgestimmten Block-Feldabwehr heraus viele Punktchancen und bauten sich über 7:4, 16:9 und 20:11 kontinuierlich eine komfortable Führung heraus. Ein Block von Finja, die auch im Angriff wieder starke Szenen hatte, besorgte schließlich die 1:0-Satzführung fürs Heimteam. 
Wie im Hinspiel brachte der kompakte BSV-Auftritt Gäste-Coach Björn Matthes dazu, seine erfahrenere Startformation aufzubrechen und auf den Außenangriffspositionen neue, jüngere Kräfte aufs Feld zu bringen. Die benötigten in der Annahme zunächst etwas Anlaufzeit. Mit Finja am Service setzte sich der BSV in Durchgang 2 früh auf 13:5 ab, lag kurz darauf mit 18:8 scheinbar vorentscheidend in Front. Dann aber kam Potsdams stärkste Phase: Stabiler Service, ein starker Block und eine agile Feldabwehr des SC machten es dem BSV schwer, sich aus der Annahmesituation zu befreien. Vorübergehend kamen auch Unruhe und Ungeduld in das bis dahin so kontrollierte Ostbeverner Spiel und Potsdam kam mit einer 7-Punkte-Serie auf 18:15 heran. Ein Aufschlagfehler der Brandenburgerinnen erlöste den BSV, der dann aber seinerseits wieder nachlegte. Bei Maris Aufschlägen waren Block und Abwehr des BSV wieder auf dem Posten und die BSV-Zuspielerin suchte im Gegenangriff ihre Diagonale, diesmal in Person von Sophia. Über 23:16 steuerte der BSV der 2:0-Satzfürhung entgegen, die ein Angriffsfehler der Gäste schließlich besiegelte.
Doch Potsdam war nun im Spiel und so bekam das Publikum noch einen packenden dritten Abschnitt zu sehen. Der SC startete beherzt (2:5), der BSV schloss auf (6:6) und Kopf-an-Kopf ging es bis zur Crunchtime. Undankbar für die Gäste, die sich durch ihre Steigerung sicherlich einen weiteren Satz verdient gehabt hätten, war unsere Mannschaft in der Schlussphase des Dritten dann aber so fokussiert stabil wie zu Matchbeginn und stellte von 18:19 auf 22:19. Mit einem Servicewinner verwandelte Sophia schließlich den Matchball.

Zur MVP auf BSV-Seite wurde Mari gekürt, auf deren Schultern in Abwesenheit von Lara und Lea das komplette Zuspiel gelastet hatte und die mit ihrer Konstanz und Finesse der Schlüssel zum stabilen BSv-Spiel gewesen war. MVP bei Potsdam wurde die sprunggewaltige Jenny Sunda auf der Diagonalposition. 
Mit dem Dreier riss der BSV erstmals in fünf Jahren 2. Liga die 30-Punkte-Marke und zog mit nunmehr 31 Zählern in der Tabelle vorbei an Bonn auf Rang 8. Ob der Platz final zu halten sein wird, entscheidet sich am letzten Spieltag. Dann hat der BSV die Ehre, aber auch die Herkulesaufgabe, beim ungeschlagenen Meister SC Union Emlichheim zu dessen Meisterehrung aufzuschlagen. Für Bonn geht es nach Potsdam, das dann voraussichtlich seine letzte Chance hat, die Abstiegsplätze noch zu verlassen.  

Das Spiel selbst hatte nicht so lang gedauert wie erwartet. Schon nach 81 Minuten pfiff der souveräne 1. Schiedsrichter Alexander Kreuzbusch die Begegnung ab. Der Abend war aber noch lange nicht zuende, denn es gab noch die ein oder andere Geschichte dieser Saison zu erzählen.
Dazu gehörte zunächst der Dank der Mannschaft an ihre Fans und die vielköpfige Schar an HelferInnen und Unterstützern, die es ihnen ermöglicht, ihren Lieblingssport und so wunderbaren Rahmenbedingungen zu betreiben. Dann wurden vier BSV-Teams in den Blickpunkt gerückt, die in ihren Staffeln 2024/25 die Meisterschaft errungen hatten: Dominik am Mikrofon ließ kurz Revue passieren, wie die Damen 5, die wU18-3, wU20 und die Herren mit herausragenden Bilanzen oder in überaus spannenden Saisonfinals ihre Titel gewonnen hatten, bedacht mit tosendem Applaus der gefüllten Beverhallen-Tribüne.

Die andere Seite der Emotionsmedaille folgte auf dem Fuße. Mit Finja und Jojo verabschiedete unsere Mannschaft die beiden Youngster in ihren Reihen, die studienbedingt vorerst (bei Finja: nur in der nächsten Saison) nicht mehr beim BSV spielen können. Marie, Melina (für Jojo) und Laura (für Finja) übernahmen die Aufgabe, den Werdegang der beiden großgewachsenen Angreiferinnen beim BSV nachzuzeichnen und daran zu erinnern, wie sie als Mitspielerinnen-Menschen in wunderbarer Erinnerung bleiben werden.
Zudem galt es, DJ Heike einen riesigen Dank auszusprechen für die vergangenen Jahre treuer Unterstützung und die Aufbauarbeit, die sie für ihr Segment in der Zeit geleistet hat. Sie übergibt ihre Aufgabe in andere Hände, möchte den BSV zukünftig aber von Tribüne aus weiter den Rücken stärken.

Anschließend blieben noch viele, um die fast abgeschlossene Saison bei einem Cafeteria-Getränk zu reflektieren. Auch die Mannschaft konnte sich nur schwer von ihrer Heimspielstätte trennen. Zunächst wurde noch gemeinsam gegessen und nach dem Abbau hielten noch einige bei Gesprächen und "Flunki-Ball" aus, bis die Hallenuhr auf Mitternacht zusteuerte. Ein Heimspielkehraus wie er gelungener kaum hätte sein können.