Zum Rückrundenauftakt hatten die Zweitligadamen doppeltes Heimrecht und zeigten dabei zwei ganz unterschiedliche Gesichter. Gegen Sorpesse gab es ein glattes 0:3, gegen Berlin am Tag drauf einen 3:1-Sieg.
Der BSV musste am Wochenende neben der noch verletzten Sophia auch krankheitsbedingt auf seine 6-fache MVP, Zuspielerin Lara, verzichten. Das war am Samstagabend wohl etwas viel, was dem BSV an Erfahrung und Stabilität fehlte, um dem kompakt und abgeklärt auftretenden Gast vom Sorpesee Paroli bieten zu können. Glatt mit 0:3 (21:25, 16:25, 22:25) unterlagen unsere Damen dem neuen Tabellendritten. Dabei hatte der BSV das Volleyballspielen gar nicht mal verlernt. Immer wieder gab es gradlinige, druckvolle Aktionen, die mit Punktgewinnen belohnt wurden. Doch insgesamt war das BSV-Spiel deutlich zu schwankend. Auf eine guten Ballwechsel folgten oft zwei, drei schnell verlorene Punkte, die Eigenfehlerquote war eindeutig zu hoch. Phasenweise sah es so aus, als stelle sich der BSV, wenn er gerade zum Aufholen ansetzte, selbst ein Bein. Es kam kein Rhythmus ins BSV-Spiel. Einzig im dritten Satz, als sich der RC mit einer 14:7-Führung vielleicht etwas zu sicher fühlte und der BSV aufdrehen und den Rückstand in eine 20:18-Führung wenden konnte, lag auf einmal Spannung in der Luft. Doch die Gäste blieben cool und spielten die bessere Crunchtime.
Randnotiz eines ansonsten sicher nicht so erinnerungswürdigen Spiels: Lea stellte sich für die fehlende Lara als Zuspiel-Backup zur Verfügung und feierte ihr Comeback.
MVP BSV: Hannah Theis
MVP Sorpesee: Antonia Brenscheidt
Foto: Vera Horstmann
"Die Erinnerung an das Samstagspiel überschreiben", so formulierte Laura das Ziel des BSV für Teil 2 des Doppelheimspielwochenendes. Und unsere Mannschaft ließ dem Vorsatz Taten folgen. Sicherlich waren die Talente vom Bundesstützpunkt Berlin personell suboptimal aufgestellt in den Westen gereist, wo sie zunächst am Samstagabend gegen Tabellenführer Emlichheim kurz und bündig mit 0:3 verloren hatten: Zu acht und dabei ohne gelernte Abwehrspezialistin und Diagonalspielerin musste Trainer Sönke Hinz wie am Vortag improvisieren. Gegen den BSV verzichtete er auf eine Alternativlösung auf der Liberoposition und beorderte Zuspielerin Gesa Brandstrup auf die Diagonale. Die bewies, welch komplette Volleyballerin sie ist, machte einige Punkte in Angriff und Block und übernahm auch in der Annahme im Spielverlauf Verantwortung - zurecht erhielt sie dafür später die MVP-Auszeichnung auf Berliner Seite.
Doch der BSV trug sehr wohl seinen Teil zum Sieg bei. In den ersten beiden Sätzen zeigten unsere Damen eine blitzsaubere Leistung. Mit präzisen Aufschlägen wurden die Probleme im VCO-Annahmeriegel aufgedeckt, Mari zog das BSV-Angriffsspiel variabel auf, setzte zunächst die Flügelangreiferinnen toll in Szene und brachte nach und nach auch den Schnellangriff immer mehr ins Rennen, hinzu kamen eine engagierte Defensivleistung und kaum Eigenfehler. Es lief, das Auf und Ab des Samstag war vergessen, mit 25:13 im Ersten und 25:17 im Zweiten beherrschte der BSV die erste Hälfte der Begegnung. Dabei ließ Satz 2 bereits erahnen, dass man die jungen Gäste sich nicht freischwimmen lassen durfte. So musste Ostbevern zunächst einen 0:4-Rückstand aufarbeiten, ehe wieder die Überlegenheit des ersten Durchgangs hergestellt werden konnte.
Die hohe Schlagzahl konnte unsere Mannschaft allerdings nicht ganz halten und als sich das Bemühen, ein drittes Mal eine deutliche Führung herauszuspielen, als zähes Unterfangen erwies, weil der BSV nicht länger zu schnellen Punkten durch Servicewinner kam und am Netz nun häufiger die hohen Blockhände der Berlinerinnen spürte, kamen die Offensivstärken des VCO dann doch noch ganz schön ins Rollen. Abschnitt 3 ging verdient ans Hauptstadtteam - und der BSV war noch einmal aufs Neue gefordert, das Überschreiben des Vortageseindrucks in die Tat umzusetzen. Das klappte: Nach ausgeglichenem Verlauf bis Mitte des Vierten (14:14) gelang es Ostbevern, sich mit Laura am Service auf 19:14 abzusetzen. In der nächsten Rotation übernahm Anna, die an diesem Nachmittag nach langer Verletzungspause auch wieder ihre ersten Spielphasen am Netz genießen durfte, und servierte ebenso druckvoll bis zum 23:17 - der Berliner Widerstand war gebrochen und der fünfte Saisonsieg für den BSV eingefahren.
MVP auf BSV-Seite wurde "Anführerin" Kathrin, die durch ihren Willen und ihre Stabilität großen Anteil daran gehabt hatte, dass der BSV-Anhang am Sonntag eines anderes Gesicht unserer Mannschaft zu sehen bekam. Wie am Vortag waren knapp 170 Zuschauer da gewesen, hatten für eine tolle Atmosphäre gesorgt und waren sicherlich zufrieden nach Hause gegangen.
Randnotiz als kleine Belohnung für die Leistungssteigerung des BSV: In der Tabelle sprangen unsere Damen wieder auf Rang 8.