Die Zweitligadamen haben sich und ihrem Anhang ein vorweihnachtliche Bescherung bereitet und kehrten vom langen Auswärtswochenende in Potsdam/Berlin mit sechs Punkten im Gepäck heim.

Ein bisschen was für die Tabelle wollten unsere Damen von der zweiten großen Auswärtstour schon mitbringen. Dass es die maximale Ausbeute bei einer makellosen Bilanz von 6:0-Sätzen würde, damit war nicht unbedingt zu rechnen, da die beiden Kontrahenten zwar wie der BSV auch im unteren Tabellenbereich rangieren, zuletzt aber durch aufsteigende Formkurven und starke Leistungen vor Wochenfrist gegen Hildesheim auf sich aufmerksam gemacht hatten, während der BSV bei der deutlichen Auswärtsniederlage in Hörde nicht gerade Selbstvertrauen hatte tanken können.
Doch unsere Damen hatten ihre Hausaufgaben in der vorangegangenen Trainingswoche offenbar gemacht und zeigten sich stabil und vor allem im Aufschlag-Annahme-Bereich stark verbessert. Zudem sorgte ein bemerkenswert großer BSV-Block - rund 40 Ostbevern-Supporter waren jeweils zusammengekommen - in beiden Hallen für BSV-Heimspielatmosphäre und pushte unser Team. In der riesigen Potsdamer MBS-Arena mussten sie sich am frühen Samstagabend noch gegen einige Fans und die Trommler der Heimmannschaft behaupten, das Berliner Sportforum war am Sonntagnachmittag dann stimmungsmäßig fest in BSV-Händen.

"Ich hatte Potsdam nach der Videovorbereitung kompakter erwartet", fasste Dominik seine Eindrücke nach der ersten Partie zusammen, "würde aber auch sagen, dass wir einiges richtig gemacht haben und sicherlich unseren Anteil daran hatten, dass der SC nicht ins Spiel gekommen ist." In den ersten beiden Durchgängen (25:20, 25:14) setzten unsere Damen die Potsdamer Annahme mächtig unter Druck, zudem stand die BSV-Defensive um Geburtstagskind Franzi gut. Vorn am Netz gewannen die Damen in Blau das "Armdrücken" bei Netzkantenbällen und vor allem Finja ließ es mehrmals ordentlich krachen. Das alles zwang SC-Coach Björn Matthes zu einigen personellen Wechseln, wodurch das Spiel des Heimteams wiederum an Erfahrung und Angriffspower einbüßte. Im Dritten hatte der BSV zunächst einige Mühe, die Partie gegen eine stark veränderte Potsdamer Formation weiter zu kontrollieren. Mitte des Satzes konnten sich unsere Damen absetzen (15:10), büßten den Vorsprung gegen ein letztes Aufbäumen der Heimmannschaft aber wieder ein (19:19). In der Crunchtime überließen unsere Damen dann das Fehlermachen den Gastgeberinnen und brachten mit 25:21 den ersten 3:0-Erfolg der Saison unter Dach und Fach. Ein leckeres Abendessen in großer Runde in einer gemütlichen Potsdamer Pizzeria rundete den gelungenen ersten Tag des Wochenendes ab. 

MVP BSV: Lara Drölle
MVP SCP: Lea Sophie Förster


Das siegreiche BSV-Team und die rund 40 Ostbevern-Supporter (Foto: Nico Huber)

Gegen das Nachwuchsteam des VC Olympia Berlin zeigten unsere Damen am Tag drauf eine noch abgeklärtere Leistung. Von der Athletik der Angreiferinnen, gegen die teilweise in Block und Abwehr kein Kraut gewachsen war, ließen sie sich nicht beeindrucken, verteidigten, was zu verteidigen war, und punkteten mit ihren Skills. Das waren vor allem variables Angriffsspiel und ein erneut sehr effizienter Service. So setzte sich der BSV im Ersten über 9:3 und 16:7 ab und fuhr deutlich die 1:0-Satzführung ein (25:12). Im zweiten Abschnitt blieben die Gastgeberinnen enger dran. Unsere Damen hielten dem aufkommenden VCO-Druck aber stand und entschieden einige umkämpfte Rallyes für sich, indem Laura und Kathrin ihre Angriffe durchbrachten, wohingegen den jungen VCO-Spielerinnen in einem Wechsel von starken Aktionen und Eigenfehlern noch die nötige Konstanz fehlte. Apropos Jugend: Die jüngste Spielerin des Tages fand sich auf BSV-Seite. Die 15-jährige Clara Struffert, für die noch verletzte Sophia mit in die Bundeshauptstadt gereist, feierte ihre Zweitligapremiere und steuerte mit ihrem ersten Ballkontakt dann auch direkt mal einen Aufschlagwinner zum 24:20 bei. Kurz darauf war die 2:0-Satzfürhung perfekt (25:22), nachdem der erste Schiedsrichter einen Block gegen Finja knapp im Aus gesehen hatte. Jetzt fehlte nur noch ein Satzgewinn zum perfekten Doppelerfolg und das beflügelte unsere Damen offenkundig, denn in Durchgang 3 waren sie wieder deutlich obenauf. Über 10:7 und 19:11 wuchs der Vorsprung des BSV unter den Anfeuerungsrufen des Ostbeverner Anhangs stetig an. Neben Asien-Rückkehrerin Johanna, die von Satzbeginn an Matchpraxis sammeln durfte, kamen noch Mari, Marie und abermals Clara in die Partie und bei 24:14 hatte der BSV reichlich Matchbälle. Zwar dauerte es bis zum sechsten, bis unsere Damen die Arme jubelnd in die Höhe reißen konnten, weil der VCO mit dem Mute der Verzweiflung noch einmal Druck in Aufschlag und Angriff aufbaute. Dann aber machte Marie von der Diagonalposition für den BSV den Sideout und den Deckel auf die Partie.

MVP BSV: Kathrin Pasel
MVP VCO: Hanna Lengkey


2 Spiele, 6 Punkte - perfekte Wochenendausbeute für den BSV (Foto: Ronny Huber)

Durch den Doppelsieg springt der BSV in der Tabelle von Platz 11 auf 9 - mit einem 5-Punkte-Polster auf die Abstiegsplätze und Anschluss ans Mittelfeld. Nach der Weihnachtspause wartet zum letzten Hinrundenspieltag das Gastspiel des ungeschlagenen Tabellenführers SC Union Emlichheim in der Beverhalle auf den BSV (Sonntag, 12. Januar, 16.00 Uhr).