Er war schon ein bisschen herbeigesehnt, der erste Saisonerfolg unserer Zweitligadamen. Jetzt ist das Eis gebrochen: Mit 3:2 (25:22, 25:19, 11:25, 21:25, 15:12) gewann der BSV beim SSF Bonn.
Die Leistungen unserer Mannschaft in den ersten fünf Saisonspielen waren in Ordnung, nur die Gegner jedes Mal etwas besser gewesen. Zweimal langte es zum Tie-Break und damit zum Teilerfolg. Der dritte Entscheidungssatz in dieser Saison brachte nun auch das Erlebnis, als Sieger vom Feld zu gehen. Und das ausgerechnet beim bis dahin auf Tabellenplatz 2 rangierenden Aufsteiger aus Bonn, der mit vier Siegen aus fünf Partien und lediglich einer Fünf-Satz-Niederlage, dazu daheim ungeschlagen in die Spielzeit gestartet war und schon eine Menge Selbtbewusstsein getankt hatte.
Doch in einem kämpferischen, auf jeden Fall packenden, wenn auch nicht durchgängig hochklassigen Schlagabtausch zeigten unsere Damen, wie sehr sie diese Bestätigung ihres Potentials wollten - und zogen den Entscheidungssatz mit einer Willensleistung, die noch einmal an die besten Momente der Durchgänge 1 und 2 anknüpfte, auf ihre Seite.
Vorangegangen war zunächst ein höchstengagierter Start des BSV, der das Heimteam auszuhebeln vermochte. Ostbevern bekam, wie sich früh zeigte, in Block und Abwehr guten Zugriff auf die Flügelattacken des Gegners, der ohne die angeschlagene Hauptangreiferin Sarah Kamarah angefangen hatte. Lediglich die Bonner Schnellangriffe führten verlässlich zu Punkten fürs Heimteam (was sich auch im Spielverlauf nicht wesentlich änderte). Nach ausgeglichenem Beginn hatten die Gastgeberinnen Mitte des Ersten dann leicht die Nase vorn gehabt (12:15 aus BSV-Sicht), auch weil sich unsere Mannschaft mit drei Servicefehlern in Folge zuvor die Chance erschwert hatte, selbst vorzulegen. Dann aber lief der Aufschlag und brachte sogar mehr Wirkung als vermutet. Von 14:17 stellten unsere Damen auf 18:17, in der nächsten Rotation auf 22:19 - und wie schon in den letzte drei Partien ging der BSV mit 1:0 in Führung. Durchgang 2 brachte dann noch mehr Aufschlagwirkung als der erste und aus einem 8:1-Start heraus sicherten sich unsere Damen von vorn den ersten Zähler für die Tabelle.
Die Gastgeberinnen zeigten Reaktion. Mit großer Entschlossenheit und dem Rückenwind eines 5:0-Auftaktes (davon allein drei Servicewinner von Bonns Zuspielerin Sophie Zimmermann und ein Block der inzwischen hereingekommenen Kamarah) übernahm SSF das Kommando. Unsere Damen versuchten dagegen zu halten (5:6), konnten dem nun erwachten Druck des Heimteams aber auch nach einigen personellen Wechseln nicht standhalten. Die Annahme stand nun gehörig unter Druck und der Angriff biss sich am Block um Bonns MVP Jil Molitor die Zähne aus. Das sah in Satz 4 dann schon wieder besser aus, der BSV ging die Bonner Tempoverschärfung mit und eroberte sich Mitte des Durchgangs eine Drei-Punkte-Führung (15:12). Die hielt bis zur Crunchtime, dann drehten die Heimdamen den Spieß um gegen einen BSV, der seine Chancen nicht mehr zu nutzen wusste. Tie-Break.
Wenn der Zweite gegen den Elften in eigener Halle nach 0:2-Satzrückstand zurückkommt, dann hat das "eingeholte" Team im Fünften normalerweise keine gute Karten. Doch unsere Damen wollten einfach nicht noch einmal den Lohn für das Geleistete verpassen und holten die letzten Pfeile aus den Köchern. Ostbevern legte vor (6:2), Bonn konterte (6:6), Ostbevern legte nach zum 11:7, Bonn verkürzte auf 11:10 - es war spannend für den neutralen Zuschauer, ein Höllenritt für den BSV-Fan. Ein drittes Mal setzten sich unsere Damen mit Mel am Aufschlag ab (14:10) und das sollte dann reichen. Zwar wehrten die Heimdamen die ersten beiden Ostbeverner Matchbälle noch ab, anschließend jedoch brachte Lara - bereits zum dritten Mal in der noch jungen Spielzeit MVP auf BSV-Seite - den Sieg durch eine geniale Zuspielfinte für unser Team nach Hause.
Mit aktuell vier Punkten verbleibt der BSV noch auf Rang 11, nimmt aber nun die ersehnte Bestätigung mit in die kommenden Partien gegen Teams aus der Tabellennachbarschaft. In 14 Tagen geht es nach Dingden.