Eine knappe 2:3-Niederlage (25:20, 25:19, 21:25, 20:25, 14:16) gegen Tabellenführer SC Potsdam II und ein 3:1-Erfolg (25:19, 25:18, 22:25, 25:15) gegen den VC Olympia Berlin standen für die Zweitligadamen nach Abschluss des Doppelheimspiel-Wochenendes zu Buche.

105:105 an Ballpunkten hieß am Samstagabend nach 120 Minuten in der Beverhalle. Die BSV-Damen und der aktuelle Spitzenreiter der 2. Bundesliga Nord, die Reserve des Erstligisten aus Potsdam, hatten sich ein mitreißendes Match geliefert und den rund 170 Zuschauern tollen Volleyball geboten. Im Tie-Break wehrten die Gäste zwei Matchbälle des BSV ab und schnappten sich den Zusatzpunkt.
In den Sätzen 1 und 2 hatte sich Ostbevern gut eingestellt gezeigt auf das Potsdamer Spiel und die reifere Leistung geboten. In beiden Abschnitten waren man - nach ausgeglichenem Verlauf bis zur zweiten technischen Auszeit - in der Crunchtime sehr aufmerksam und effizient gewesen. Ein Block von Kathrin gegen Potsdams starke Diagonalangreiferin besorgte den Satzgewinn im Ersten, ein Ass von Marie die 2:0-Satzführung. 
Doch der Liganeuling aus Brandenburg wusste sich zu steigern. Potsdams großgewachsene Außenangreiferin Merle Golm - in Satz 1 noch mit Annahme-problemen und im Zweiten dann rausgenommen - meldete sich mit drei Blocks zurück. Das frühe 0:3 stellte der BSV postwendend auf 5:3, bekam mit Golm am Aufschlag sofort den nächsten Rückstand aufgebrummt (5:9) und antwortete mit Sabrina am Service zum 10:9. Wild war es aber nur vom Verlauf des Punktestandes her. Volleyballerisch hatte die Partie nun ein richtig starkes Niveau erreicht, beinahe jeder Punkt entsprang einer sehenswerten Aktion. Als sich das unberechenbare Hin und Her um Mitte des Satzes etwas beruhigt hatte, waren es nun die Gäste, die in der Crunchtime konsequenter agierten, und auch Satz 4 wurde erst in der Schlussphase entschieden, als sich Potsdam von 18:19 auf 18:22 absetzen konnte.


Libero Pauline sichert erfolgreich. (Foto: Vera Horstmann)

Der Tie-Break hielt dann noch zwei weitere Wendungen in diesem Spiel bereit. Zunächst schüttelte der BSV den Satzausgleich ab und konnte die erwachte Potsdamer Stärke der Durchgänge 3 und 4 noch einmal kontern. Nach dem Seitenwechsel bei 7:8 sorgten drei BSV-Blocks für das 10:8, bei 14:12 hatte sich das Heimteam zwei Matchbälle erkämpft. Doch der finale Punkt wollte nicht mehr gelingen, in den letzten Aktionen war der BSV nicht mehr das abgeklärtere Team. 
MVP auf Potsdamer Seite wurde Routinier Anika Zülow, die das Gäste-Ensemble mit einer konstanten und effektiven Leistung in Annahme und Angriff in den Aufs und Abs der Partie auf Kurs gehalten hatte. Beim BSV wurde Lea ausgezeichnet, die das BSV-Angriffsspiel variabel aufgezogen hatte.

Trotz guter Leistung und eines für das Publikum tollen Matches hatte der BSV am Samstagabend gefühlt einen Punkt liegen lassen. Deshalb sollte am Sonntag gegen die Talente vom VC Olympia Berlin auf jeden Fall die volle Ausbeute her. Mit auf drei Positionen veränderter Startaufstellung - u.a. standen unsere Youngster Finja und Jojo gegen ihre Altergenossinnen vom Stützpunkt von Beginn an auf dem Parkett - kam der BSV gut in die Partie und hatte schon zur ersten technischen Auszeit mit 8:3 einen komfortablen Vorsprung, der den Satz hindurch hielt.
Es war allerdings eine deutlich unrhythmischere Begegnung, gekennzeichnet von hohem Risiko auf VCO-Seite und damit vielen kurzen und von Fehlern beendeten Rallyes, wovon sich auch unsere Mannschaft anfangs anstecken ließ. Im Zweiten brachte der BSV etwas mehr Konstanz in die Partie. Spielstandtechnisch wich eine frühe BSV-Führung (9:5) Mitte des Satzes einer vorübergehenden VCO-Führung (13:15), ehe unsere Mannschaft mit Jojo am Service die Führung zurückerobern konnte (18:15). In den nächsten beiden Aufschlagrotationen legten unsere Damen nach und so war die 2:0-Satzführung perfekt.
Auch in Durchgang 3 hatte es zunächst den Anschein, als könne der BSV vorübergehende Rückstände im passenden Moment ausgleichen: Das 7:12 der ersten Satzhälfte war bei 16:16 egalisiert. Diesmal jedoch waren es die jungen Gäste, die in der Schlussphase die präziseren Aktionen setzten: Aus 21:20 für den BSV wurde 21:23 und kurz darauf wurde am Anschreibetisch der Satzanschluss für Berlin notiert. 
Ein 5:1 zum Start in Abschnitt 4 brachte den BSV zurück auf Kurs. Der Vorsprung wuchs Stück für Stück (14:9, 19:11). Ostbevern erspielte sich viele Dankeball-Situationen, die Zuspielerin Luisa variantenreich ausspielte. Schließlich sorgte BSV-MVP Kathrin, die für Stabilität gesorgt und im Angriff zahlreich gepunktet hatte, mit einem Netzroller-Ass für den Matchgewinn. VCO-MVP wurde ihr Berliner Pendant Johanna Franzen.


Auf beiden Seiten erhielt die Nummer 3 die MVP-Auszeichnung. (Foto: Sven Fels)