Die 1. Damen konnten ihren Hinspielerfolg gegen den VC Allbau Essen nicht wiederholen und verloren beim Tabellennachbarn im Sportpark am Hallo mit 1:3 (22:25, 25:20, 22:25, 17:25).

Trainer Dominik hatte im Vorfeld eindringlich davor gewarnt, das Hinspielergebnis und die Tabellenlage als Maßstab für die Kräfteverhältnisse der beiden Teams in die Köpfe zu lassen. Essen, das in den Saisons 20/21 und 21/22 als Dritter bzw. Vierter zum ersten Verfolger der Topteams in der 2. Liga avanciert hatte, musste in der Hinrunde lange mit personellen Problemen kämpfen, verfügt aber inzwischen wieder über die gewohnte Mannschaft und hat mit 6 Punkten aus den vorausgegangen zwei Partien (jetzt: 9 aus 3) längst zur Aufholjagd angesetzt. Der BSV dagegen musste neben der verletzten Esther auch auf Amelie (Zahn-OP) verzichten, zudem hatten unter der Woche weitere Spielerinnen krankheitsbedingt mit dem Training kürzer treten müssen, so dass eine ausgiebige Vorbereitung auf die Partie nicht möglich gewesen war. Die Ausgangslage war also nicht gerade rosig gewesen. 
Unsere Damen hatten die Botschaft verinnerlicht und zeigten die Risikobereitschaft, die nötig ist, um den Favoriten als Underdog zu ärgern. Drei Sätze lang hielten sie die Begegnung offen, erst der Verlust des Dritten, als eine 16:12-Führung nicht verteidigt werden konnte, brachte den Gastgeberinnen entscheidend Oberwasser. 

Sabrina im Block gegen Essens Lisa Schreiner (Foto: Tom Schulte, Essen)

Im ersten Abschnitt hatte der BSV lange eine leichte Führung behauptet, ehe die gefährlichen Aufschläge von Essens Lena Bernard das Blatt wendeten (von 18:17 auf 18:21). Im zweiten und dritten Satz war es dann vor allem der BSV-Service, der den Spielaufbau des VC in Schwierigkeiten brachte. Eine 9:1-Führung zum Start in Durchgang 2 schmolz zwar zwischenzeitlich auf einen Punkte zusammen (14:13), doch konnten unsere Damen nachlegen und verdient den Satzausgleich erzielen. Auch danach blieb der BSV am Drücker und hatte zur zweiten technischen Auszeit alle Trümpfe in der Hand, den ersten Punkt zu sichern. Doch ein 12:2-Lauf des Heimteams beendete die BSV-Bemühungen abrupt. Schon zuvor hatte es dem BSV-Spiel an der ein oder anderen Stelle an taktischer Konsequenz gefehlt, was noch durch mutige Aktionen ausgeglichen werden konnte. Nun stockte der Offensivmotor, Essen verteidigte sauber und im Gegenzug hatte sich die BSV-Defensive auch nach zweieinhalb Sätzen noch nicht auf die Angriffsvarianten der "Pottperlen" eingestellt, die konsequent eine Breakchance nach der anderen nutzten. Ein letztes BSV-Aufbäumen in diesem Durchgang kam zu spät: Essen nahm die Satzführung und hinterließ einen konsternierten BSV, der im Vierten nicht noch einmal am Punktgewinn schnuppern durfte.
Die goldene MVP-Medaille ging an Essens Sandra Ferger, die vorn wie hinten das Essener Spiel geprägt hatte. Beim BSV erhielt Sophia Kerkhoff zum nunmehr fünften Mal in dieser Saison die Auszeichnung.