Mit einem Tie-Break-Sieg gegen den VC Olympia Berlin (25:22, 27:25, 22:25, 17:25, 15:11) und einer 1:3-Niederlage gegen DSHS Snowtrex Köln (19:25, 20:25, 29:27, 21:25) gingen die 1. Damen aus ihrem Doppelheimspiel-Wochenende.

Der BSV musste an beiden Tagen auf die verletzte Esther verzichten und auch Vera konnte angeschlagen nur mit Kurzeinsätzen unterstützen. Gegen die Talente aus der Bundeshauptstadt benötigte unsere Mannschaft nach der vierwöchigen Matchpause etwas Anlaufzeit. Im ersten Durchgang lief sie lange einem Rückstand von bis zu sechs Punkten hinterher. Rechtzeitig zum Satzende konnten unsere Damen auch Dank der eingewechselten Spielerinnen aufschließen und mit Sophia F. am Service - sie schlug an diesem Abend nicht nur stark auf, sondern glänzte auch im Block - gelangen die vorentscheidenden Punkte, die den BSV in Front brachten und den Weg zur 1:0-Führung frei machten. Abschnitt 2 nahm einen deutlich engeren Verlauf und war daher ebenso so packend wie der erste. Auch hier war es die junge BSV-Mittelblockerin, die entscheidenden Anteil am positiven Satzausgang für den BSV hatte, indem sie beim Satzball einen VCO-Außenangriff wegblockte. 
Anschließend wechselte Bundestrainer Manuel Hartmann seine Anfangsformation und die Gäste, die bis dahin schon nicht das schlechtere Team gewesen waren, legten an Effizienz zu. Erneut lief der BSV hinterher, kam zwar bei 22:23 noch einmal nah heran und war nicht weit entfernt von einem glatten 3:0-Erfolg, doch dafür fehlte diesmal der Punch. Der VCO war energischer, holte sich den 1:2-Anschluss und war mit dem Rückenwind des Satzgewinns im Vierten das bestimmende Team. In dieser Phase des Matches bekam der BSV die athletischen Qualitäten der Talentschmiede im Form von Blockhöhe und Angriffshärte ordentlich zu spüren. 
Im Entscheidungsdurchgang waren unsere Damen dann aber rechtzeitig wieder da. Nach zwei Eigenfehlern der Gäste, sorgte Amelie mit einem cleveren Shot für das 3:0 und nach der VCO-Auszeit legte Sophia K., später MVP auf BSV-Seite, mit einem Servicewinner nach. Noch zwei weitere Punkte gingen ans Heimteam und die 6:0-Führung war perfekt. Das war im Prinzip ausschlaggebend. Die letzten Minuten des BSV waren zwar bei weitem nicht fehlerfrei, die Gäste aber ihrerseits auch nicht mehr in der Lage, die letzte Präzision abzurufen, und so konnten sich knapp 150 Zuschauer in der Beverhalle und unser Team über den vierten Saisonsieg freuen.


Jubel über einen Servicewinner (Foto: Sven Fels)

Durch die zwei Punkte schob sich der BSV zum Abschluss der Hinrunde in der Tabelle vorbei an Essen auf Rang 10.

Am Sonntag gelang es dann nicht, noch weitere Punkte nachzulegen, was im Wesentlichen am Gegner DSHS Snowtrex Köln lag, der trotz einiger personeller Widrigkeiten einen gefestigten Auftritt hinlegte und letzten Endes die besseren Antworten parat hatte.  
Unseren Damen kamen gut in die Partie, waren präsent im Block und zwangen Gäste-Coach Jimmy Czimek bei 5:1 zu einer frühen ersten Auszeit. Köln legte zu und im weiteren Spielverlauf bekamen Ostbeverns Block und Abwehr nie mehr nachhaltig Zugriff auf das variable Angriffsspiel der Domstädterinnen - allen voran Mittelangreiferin Franziska Kalde, die mal wieder gegen den BSV eine überragende Partie lieferte. Das gewonnene Übergewicht münzte die Gäste in eine 2:0-Satzführung um, weil sie - anders als der VCO am Vortag - in den entscheidenden Phasen nahezu fehlerfrei agierten. 
Hoch anrechnen darf man unseren Damen, dass sie nach den intensiven fünf Sätzen keine 24 Stunden zuvor und trotz der bisweilen ratlos machenden Angriffseffizienz der Kölnerinnen nicht nachließen, ihre Chance zu suchen. Und sie belohnten sich durch einen mitreißenden dritten Satz, in dem der BSV einen 4-Punkte-Rückstand aufholte, einen Matchball abwehrte und den vierten Satzball schließlich unter frenetischem Jubel des BSV-Anhangs verwandelte.
Die Anfangsphase von Satz 4 brachte ein Kuriosum. BSV-Coach Dominik hatte die Startformation falsch übermittelt: Für Johanna, die an diesem Nachmittag ihr Debüt in der 2. Liga gab, hatte er Luisas Nummer auf dem Aufstellungsblatt notiert. Das war jedoch vom Schiedsgericht nicht bei der Aufstellungskontrolle zu Satzbeginn, sondern erst nach fünf gespielten Punkten bemerkt worden. Das Regelwerk lastet den Fehler in einem solchen Fall der Mannschaft an und so ging es statt 3:2 mit 0:2 aus BSV-Sicht weiter. Köln blieb den Satz über vorn. Der BSV kämpfte um den Anschluss, kam noch zweimal nah heran, doch das Ensemble der Gäste wusste jeweils zu kontern. So gingen die drei Punkte an Köln, nichtsdestotrotz hatten die knapp 200 Zuschauer in der Beverhalle nach dem tollem Spiel am Samstag auch am Sonntagnachmittag eines sehenswerte Begegnung erlebt und honorierten die Leistung der beiden Teams mit großem Applaus. Auf BSV-Seite erhielt Sophia K. nach Spielende zum zweiten Mal an diesem Wochenende die Einzelauszeichnung für die wertvollste Spielerin, auf Gästeseite ging diese selbstredend an Kölns Nummer 12.   


Die beiden MVPs vom Sonntag: Sophia und Franzi Kalde (Foto: Sven Fels)

Schon am nächsten Wochenende steht für den BSV das nächste Doppelpack an. Dann geht es nach Berlin, wo am Samstag das Rückspiel gegen BBSC und am Sonntag auch bereits das Wiedersehen mit den Talenten des VCO warten.