Zum Auftakt ihres Doppelspieltags zum Saisonabschluss gewann die 1. Damen ihr letztes Saisonheimspiel gegen den FCJ Köln II nach einem packenden Schlagabtausch mit 3:2 (25:12, 14:25, 21:25, 25:22, 15:10). Am Sonntag legten sie einen 3:1-Erfolg beim SV Bad Laer nach (25:14, 26:24, 23:25, 26:24).

Am Freitagabend war es eine Charakterleistung unserer Mannschaft, die den eigenen spielerischen Schwankungen trotzte und gegen stark aufspielende Kölnerinnen das Blatt nach 1:2-Satzrückstand noch einmal wendete, und ein Meisterrundenspiel, das hielt, was der Name verspricht. Die gut 100 Zuschauer, die zu ungewohntem Termin am Freitagabend in die Beverhalle gekommen waren, hatten ihre helle Freude an der wendungsreichen, teils spektakulären Partie und honorierten das Engagement der beiden Teams mit einer Stimmung, als sei die Halle zum bersten voll gewesen. Der Rückhalt von den Rängen hatte sicher seinen Anteil daran, das unsere Damen, die phasenweise arg unter Druck gerieten, wieder neue Energie schöpften, um das Momentum zurück auf ihre Seite zu ziehen.

Unsere Mannschaft hatte sich viel vorgenommen, um die bittere Niederlage in Hörde im letzten Spiel vier Wochen zuvor aus den Trikots zu schütteln, und war in Durchgang 1 das bestimmenden Team. Nach einem ersten Abtasten konnte sich der BSV - auf der Basis eines wirkungsvollen Aufschlags - über 10:5 auf 22:10 absetzen.  Den Satzball verwandelte Sophia mit einem Longline-Angriff von der Diagonalen.
Beinahe gegensätzliches Bild in Abschnitt 2: Erstes Satzdrittel ausgeglichen, dann war es der Kölner Service, der den BSV mehr und mehr in Bedrängnis brachte (8:15, 11:21). Es drohte, dass unsere Mannschaft wie in Hörde zunehmend verkrampfte, anstatt sich kämpferisch entgegenzustellen, was Coach Dominik am Spielfeldrand zum Rasen brachte.
Ab Durchgang 3 sah man dann einen BSV, der spielerisch zwar durchwachsen, dafür aber mit großer Leidenschaft um den Sieg kämpfte. Inzwischen waren allerdings auch die Damen auf der anderen Netzseite voll in der Partie angekommen. Im Annahmeriegel stabilisiert, brachten sie ihr Spiel immer konsequenter aufs Parkett. Als Aushilfs-Zuspielerin glänzte die gelernte Außenangreiferin Kerstin Freudenhammer, die dafür nach der Begegnung auch die MVP-Medaille erhielt. Am Netz setzten die Gäste die physische Stärke ihrer großgewachsenen Spielerinnen in Block und Angriff ein und ihre Verteidigung bekam immer mehr Spaß an dem Spiel.
Mit einem willensstarken BSV und diesen spielfreudigen Kölnerinnen gewann das Match mehr und mehr an Klasse. Bezeichnend für den Ausgang des dritten Satzes der Ballwechsel zum 13:16 aus BSV-Sicht. Dreimal kam Esther krachend zum Angriff, dreimal bekam Köln eine Abwehrhand an den Ball und triumphierte schließlich im Gegenangriff mit einer cleveren Lösung. 
Auch im Vierten setzte sich das Battle fort. Es wurde ein hartes Ringen um Oberwasser, in dem nun auch der BSV begeisternd in der Verteidigung auftrumpfte. Bei 16:16 rettete Sophia gleich zweimal in einer Rallye in der Nähe des Anschreibetisches und der BSV holte noch den Punkt. Als es bei 19:20 aus BSV-Sicht in die Crunchtime ging, war diesmal die Heimmannschaft das nervenstärkere Team. Zweimal war der BSV-Block zur Stelle, dazu ein Kölner Aufstellungsfehler - Ostbevern hatte sich den entscheidenden Vorteil erspielt. Diesmal machte Vera, die trotz Schulterproblemen starke Szenen am Netz hatte, den Sack zu.

Der Tie-Break krönte das sehenswerte Spiel, beinahe jeder Ballwechsel ein Highlight. Ein erste BSV-Führung (4:2) konterte Köln über unwiderstehliche Angriffe der großgewachsenen Maike Brönhorst. Bei 6:8 aus BSV-Sicht wurden die Seiten gewechselt. Dann holte unsere Mannschaft noch einmal alles heraus und zeigte eine überragende Schlussphase. Sophia brachte ihr Team mit einem Servicewinner näher heran. Eine Rotation später stand die BSV-Abwehr wie eine Wand. Dreimal in Folge veredelte Vera die erfolgreiche Verteidigung im Gegenangriff. Dann entschärften Amy und Andrea mit spektakulären Reaktionen die knallharten Angriffe von Brönhorst und Hannah aus dem Hinterfeld bzw. Esther im Block ließen die Halle erbeben. Den zweiten Matchball verwandelte Esther - BSV-MVP an diesem Abend - per Einbeiner. 

Ein Spielverlauf und -ausgang wie gemalt für die anschließende Ehrung der vielen Helferinnen und Helfer, die unserer Mannschaft die Saison über durch ihren tollen Einsatz den Rücken freigehalten hatten.

Da sich Hildesheim am Samstagabend mit 3:0 in Hörde behaupten konnte, ist die Titelentscheidung in der Dritten Liga West nun auch rechnerisch gefallen: Die Meisterschaft geht an den MTV Hildesheim - Gratulation zu einer starken Saison aus der Bevergemeinde an die Niedersächsinnen!
Unsere Damen vergrößerten durch ihren Erfolg gleichzeitig den Abstand zum Dritten, SV Bad Laer, und gewinnen zum dritten Mal die Vizemeisterschaft in der Dritten Liga! 

Am Sonntag gab es für den BSV zum Saisonabschluss einen Vier-Satz-Sieg im Regionalderby beim SV Bad Laer. Das Meisterrundenrückspiel der beiden Vorrundensieger wurde zu Beginn von unseren Damen bestimmt. Druckvoll im Service und präsent im Block kauften sie den Gastgeberinnen den Schneid ab und bauten die frühe 5:1-Führung immer weiter aus. Mit dem zweiten Abschnitt kamen auch die Hausherrinnen besser in die Partie und es folgten drei sehr sehr enge Satzausgänge, die ihren Reiz jeweils daraus gewannen, dass die zwischenzeitlich klar zurückliegende Mannschaft zum Satzende hin ein Comeback hatte und noch einmal für knisternde Spannung sorgte.
In den Durchgängen 2 und 3 war dies der BSV. Bad Laer, gewohnt abwehrstark und von der Aufschlaglinie immer wieder gefährlich, erspielte sich im Zweiten ein 19:11-Polster. Auf BSV-Seite übernahm Amy das Zuspiel, kurz zuvor war schon Kapitänin Vera hereingekommen und unsere Damen robbten sich Schritt für Schritt heran. Bei 22:24 war dann dreimal Hannah, die ihren Außenangriff durchbrachte und den BSV zur 2:0-Satzführung führte. 

Sehr ähnlicher Verlauf im Dritten: Zwar dauerte es etwas länger, bis sich das Heimteam absetzen konnte, dafür war die SV-Führung mit 22:14 noch deutlicher. Eine Entscheidung war es dennoch nicht, denn erneut schlossen unsere Damen auf und kamen in meistenteils hart umkämpften Ballwechseln bis auf 23:24 heran. Diesmal aber finishten die Gastgeberinnen, bevor der BSV gleichziehen konnte.
Im Vierten schließlich zeigten auch die Bad Laererinnen Comeback-Qualitäten. 19:12 hieß es nun für den BSV, der an diesem Nachmittag im Gegensatz zum Köln-Spiel wieder deutlich erfolgreicher im Schnellangriff agierte, wohingegen die Außenangriffsposition - mit Ausnahme von Hannah - diesmal eher selten punkten konnten. Doch das Team von Thomas Wilkens kam noch einmal zurück, während man auf BSV-Seite die Kräfte förmlich schwinden sah. Körperlich, vor allem aber auch emotional hatte unsere Mannschaft am Freitag und in dieser Partie alles reingeworfen, um die Spielzeit für sich am letzten Saisonwochenende (wieder) rund zu machen. Nun fielen die letzten Meter schwer und die Gastgeberinnen glichen tatsächlich noch aus. "Von wegen, hier geht's um nichts mehr", kommentierte Thorsten vom Leo Channel im Livestream. Anna fasst sich ein Herz, fand eine Lücke in der Bad Laerer Abwehrkette, dritter Matchball BSV. Ein Angriffsfehler auf Seiten des Heimteams beendete dann schließlich den Krimi, der die Akteurinnen auf dem Feld und die 150 Zuschauer in der Bad Laerer Halle (unter ihnen rund 30 enthusiastische BSV-Anhänger) ordentlich in Atem gehalten hatte. Ein würdiges Saisonfinale!

MVP auf BSV-Seite wurde zum neunten Mal in dieser Saison Esther, die damit nun auch die MVP-Wertung der Dritten Liga West anführt - herzlichen Glückwunsch! 


Alle Fotos: Dominik Overlöper