Tiefe Enttäuschung bei den 1. Damen: Die Auswärtspartie beim TV Hörde ging mit 0:3 (20:25, 22:25, 20:25) verloren - und mit ihr wohl der Traum vom ersten Meistertitel in der Dritten Liga.

Es lag eine Trainingswoche und ein Abend voller Widrigkeiten hinter unserer Mannschaft, als die erste Niederlage in der Meisterrunde besiegelt war. Dies ist nicht der Ort, alle "Herausforderungen" aufzulisten - insgesamt waren es aber offenkundig zu viele für unser Team, um ein weiteres Mal als Sieger vom Platz gehen zu können.
Im Zentrum der Handicaps sicherlich die personellen Voraussetzungen: Coronabedingt musste der BSV schon seit Dienstag auf Lea und Vera verzichten (Quarantäne). Hannah - seit Mittwoch wieder "frei" - hatte zumindest mitfahren können. Sie kam auch Ende des ersten Satzes ins Spiel, stabilisierte die Annahme und half Anfang des Zweiten, einen guten Start in den Satz hinzulegen. Doch dann war klar: Mehr ging heute Abend noch nicht, safety first!
Coach Dominik zu diesen Umständen: "Irgendwie schon seltsam: Vor nicht einmal zwei Wochen konnte für die Begegnungen der Dritten Liga mit Verweis auf Corona einseitig eine Verlegung erwirkt werden, wurde die Saison für Nachholbegegnungen verlängert. Seit März gilt diese Sonderregelung nicht mehr, obwohl die Infektionen Höchstwerte aufweisen." So war unsere Mannschaft - im Februar noch verschont geblieben und zu ihren Begegnungen angetreten - nun mit drei Fällen nicht "getroffen genug", um verlegen zu dürfen, und fand auch nicht die Zustimmung des Gegners dafür.

Ehrlicherweise muss man sagen, dass es am Samstagabend nicht allein an äußeren Umständen lag. Der BSV performte auch einfach nicht gut, die guten Trainingsleistungen der Woche konnten diesmal nicht richtig aufs Feld gebracht werden. Und je mehr der BSV spürte, dass es an diesem Abend schwierig werden würde, desto mehr verkrampfte das BSV-Spiel und ließ den Druck vermissen, mit dem man die Hörderinnen im Hinspiel 3:0 besiegt hatte.
Ganz anders die Gastgeberinnen. Auch sie waren personell gehandicapt angetreten, ohne Libero und ohne MIttelblockerin Dana Kastrup. Doch die Dortmunderinnen konnten ihre Einschränkungen mit Lockerheit und Lust auf Revanche für die Hinspielniederlage kompensieren und je mehr sie merkten, dass der BSV an diesem Abend angreifbar war, desto energischer wurde ihr Spiel. Dem BSV gelang es kaum, die improvisierte TV-Annahme zu bedrängen, dem Angriff fehlte die Durchschlagskraft, der Abwehr oftmals ein Quäntchen zum Erfolg. 

Danach sah es in den ersten Ballwechseln der Partie noch nicht aus. Anna brachte ihren ersten Angriff durch, Interimskapitänin Sophia legte einen Servicewinner nach, zweimal Esther im Block - der BSV ging mit 6:3 in Front. Doch bald schon zeigte sich, dass der BSV mit den Hörder Offensivqualitäten diesmal große Probleme hatte. Die Gastgeberinnen übernahmen die Regie und zogen bis 23:15 davon. Das Aufbäumen des BSV zum 20:23 kam zu spät, brachte aber immerhin Zuversicht für Durchgang 2. Diesen gestaltete der BSV lange Zeit von vorn (9:4, 12:7, 18:12) und musste ihn eigentlich gewinnen. Doch als Hörde in kleinen Schritten wieder näher kam, wurden die BSV-Arme immer schwerer und bei 22:20 ließ sich unser Team noch die Butter vom Brot nehmen. 
Der zweite Satzverlust an diesem Abend tat Wirkung. Auch wenn man im Dritten nach einer Serie mit Sophia am Aufschlag noch kurzzeitig in Führung ging (15:14), so wirklich kam der BSV für einen Satzgewinn nicht mehr in Frage. Zu instabil und unpräzise waren die Ostbeverner Aktionen inzwischen geworden, das 0:3 letztlich verdient, auch wenn es sich - mit den Worten Dominiks - "irgendwie ungerecht anfühlt".

Das bittere Resultat des Abends: Ohne Punkte aus Hörde ist der Meisterschaftszug für den BSV mit großer Wahrscheinlichkeit abgefahren. Hildesheim siegte am Sonntag glatt mit 3:0 in Köln, hat nun drei Punkte Vorsprung vor Ostbevern. Schwer vorstellbar, dass sich die Niedersächsinnen diesen Vorteil noch nehmen lassen. "Das müssen wir erstmal verdauen", meint der BSV-Coach zum geplatzten Saisonziel.

Danke an Melina (Drittligapremiere!), Marie und Johanna aus den 2. Damen, die das DL-Team am Samstag verstärkten!

MVP Gold: Lara Spieß
MVP Silber: Sophia Eggenhaus