Unsere langjährige Kapitänin und Leistungsträgerin Sophia Eggenhaus kehrt nach ihrem knapp einjährigen Engagement bei den Skurios Volleys Borken ins Beverdorf zurück - ein wichtiger Baustein in der Kaderplanung für die kommende Drittligasaison.

Es war ein emotionaler Abschied gewesen, als Sophia nach 15 Jahren BSV im Frühjahr 2020 den Entschluss gefasst hatte, sich einer neuen Herausforderung zu stellen und Erfahrungen außerhalb ihres Heimatvereins zu sammeln. In Borken etablierte sie sich direkt als Stammkraft auf der Annahme-Außen-Position und wurde in acht Partien zweimal mit der goldenen MVP-Medaille ausgezeichnet. Voll des Lobes ist sie für Mannschaft und Training beim nach wie vor amtierenden Zweitligameister. Der Umgang mit der Corona-Pandemie im Westmünsterland bereitete ihr jedoch zunehmend Unbehagen. Mitte Januar stieg sie bei den Skurios Volleys aus. "Ich habe gemerkt, wie wichtig es für mich ist, dass die Kommunikation zwischen Mannschaft und Teamleitung eng ist und ich als Spielerin bei wichtigen Entscheidungen gehört und einbezogen werde", reflektiert die 25-jährige. "In Ostbevern kann ich mich darauf verlassen. So hat es nicht lang gedauert, bis ich spürte, dass ich wieder zurück möchte." Wie ihre neuen (und alten) Mannschaftskameradinnen hat "Eggi", wie sie von allen gerufen wird, am 7. November in der Mergelsbergsporthalle beim packenden und durch die Coronafälle in einschneidender Erinnerung bleibenden 3:2 gegen den BSV ihr vorerst letztes Zweitligamatch absolviert. Es muss aber nicht das letzte gewesen sein. "Ich freue mich, mit dem Team in der nächsten Saison die Dritte Liga zu rocken - und vielleicht schaffen wir es ja zurück in die 2. Liga", kann sie sich mit der frisch festgelegten Ausrichtung des BSV voll identifizieren.


Ein emotionaler Leader - so kennt die Beverhalle die langjährige BSV-Kapitänin.

Beim BSV ist man mehr als glücklich über die Heimkehr der ehemaligen Kapitänin. "Als ich den anderen mitteilen konnte, dass Sophia wieder ins Team zurückkehrt, brach natürlich helle Freude aus. Die Nachricht hat uns einen mächtigen zusätzlichen Motivationsschub gegeben", berichtet Trainer Dominik Münch. "Unsere Zukunftsentscheidung bekommt mehr und mehr Aufbruchstimmung."


Ihr letztes Spiel für den BSV machte Sophia am 1.3.2020 in Berlin (Foto: Overlöper).

Welche Spielerinnen aus dem Ostbeverner 20/21-Kader an Bord bleiben, steht auch bei den ersten bereits fest. Mit Kapitänin Vera Horstmann, den beiden Liberos Franzi Seidel und Andrea Mersch-Schneider sowie Anna Dreckmann und Sabrina Roer können bislang fünf wichtige Kräfte eine Zusage für die kommende Spielzeit geben. Zusammen mit Sophia steht damit ein Grundstock des neuen Teams. Klar ist außerdem, dass die über Doppelspielrecht für den BSV angetretene Mittelblockerin Luisa van Clewe nach ihrem Abitur den Bundesstützpunkt Münster verlassen und ihre leistungsportliche Ausbildung anderweitig fortsetzen wird. Bei allen anderen Spielerinnen gibt es aus unterschiedlichen Gründen noch Fragezeichen hinter der volleyballerischen Zukunft. Auch deshalb zeigt sich der BSV aufgeschlossen für Zugänge von außen. "Wir haben schon einige spannende Erstgespräche geführt", verrät Dominik, der gleichzeitig um Geduld bittet. "Es ist noch früh und beim derzeitigen Amateursportverbot kein einfacher Zeitpunkt, um Kontakte zu vertiefen. Probetrainings sind ja nicht realisierbar." Zumindest sind aber erste Schritte möglich, um sich menschlich schon einmal näher kennenzulernen, was für den BSV seit eh und je ein wichtiger Aspekt in der Teamentwicklung ist. Dies läuft zum Beispiel über die wöchentlichen Online-Trainings, die das Team jetzt aufgenommen hat – Motto: "Schwitzen und schwatzen".

Nach langen und harten Wochen, in denen im Vordergrund stand, wie die Pandemie den BSV ausgebremst hatte, kommt zusehends wieder "Leben in die Bude". Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.