Wie in der Vorsaison hatten die 1. Damen einen schönen Trip an die Ostsee, konnten im Spiel gegen die Stralsunder Wildcats aber nichts Zählbares mitnehmen. Gegen den "inoffiziellen Meister 2020" unterlagen sie 0:3 (22:25, 11:25, 14:25).

Die Freude, dass die lange Auswärtsfahrt an die Tore von Rügen trotz Corona weitgehend wie im letzten Jahr ablaufen konnte, war groß gewesen im Team. Nachdem die Schnelltests am Freitagnachmittag für alle Tross-Mitglieder negativ ausfielen, stand der von Jürgen wieder großartig vorbereiteten Tour nichts mehr im Wege: Transfer im komfortablen Reisebus des Lüdinghausener Unternehmens Peters, Übernachtung im wunderbaren Hotel Scheelehof, am Samstagvormittag Gelegenheit, Hafen und Innenstadt von Stralsund zu genießen - auf diese Weise werden die an sich beschwerlichen weiten Auswärtsreisen der 2. Liga zu erinnernswerten kleinen "Mannschaftsfahrten".
Im Spiel gegen das hoch favorisierte Heimteam am Samstagnachmittag konnten unsere Damen das i-Tüpfelchen allerdings nicht mehr aufsetzen. Dabei starteten sie auch ohne die noch zum Zuschauen verurteilte Johanna und die verletzte Sabrina furios in die Begegnung. Vom ersten Ballwechsel an war der BSV fokussiert und viel schneller in der Partie als der Kontrahent. Zur ersten technischen Auszeit hieß es 8:2 für den BSV. Druckvoller Service, aufmerksame Abwehrarbeit, Mut im Angriff, dazu einzelne Stralsunder Eigenfehler - der BSV stellte die Verhältnisse vor 260 Zuschauern in der Diesterweg-Sporthalle erst einmal auf den Kopf. Und es ging perfekt weiter für unsere Damen. Luisa und Maike punkteten per Schnellangriff, Vera im Block gegen Wildcats-Diagonale Anne Krohn. Bei 11:3 brachte Heimtrainer André die erstligaerfahrene Madleen Piest, um den Außenangriff seiner Damen zu stärken. Doch auch die folgende lange Rallye holte der BSV mit toller Abwehrarbeit. Auszeit Stralsund. 
Da spätestens hatte das Heimteam den Ernst der Lage erkannt und legte eine Schüppe drauf. Der Vorsprung schmolz zusammen, ohne dass der BSV allzuviel falsch machte, einzig: Die Unbefangenheit, mit der man in die Partie gestartet war, kam abhanden und mit ihr ein wenig von der Entschlossenheit und Risikobereitschaft, den Gastgeberinnen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Bei 14:14 hatte Stralsund ausgeglichen. Zweimal gelang dem BSV noch zu kontern: Bei 16:14 für Ostbevern ging es in die zweite technische Auszeit und nach dem erneuten Ausgleich setzten sich unsere Damen durch zwei Aufschlagasse von Franka auf 19:16 ab. Dann zeigte Stralsund jedoch eine dieser unwiderstehlichen Satzschlussphasen, die das Team in der Vorsaison so ausgezeichnet hatte, und es ergab sich ein Spielverlauf mit vielen Parallelen zum Aufeinandertreffen vor Jahresfrist: Dem BSV blieb der Satzgewinn verwehrt und in den folgenden beiden Abschnitten ließen die Wildcats nichts mehr anbrennen.

MVP auf BSV-Seite wurde diesmal Anna. (Foto: D. Overlöper) 

Dass es ohne das Erfolgserlebnis des Satzgewinns nun schwierig werden würde, zeichnete sich gleich zu Beginn des Zweiten ab. Stralsund nagelte den BSV direkt in der ersten Rotation fest und ging "zu null" in das erste technische Timeout. Im Weiteren kämpfte der BSV um seine Chance, gestaltete den Schlagabtausch phasenweise ausgeglichen, verkürzte den Rückstand zwischenzeitlich auf 9:14. Doch dann folgte eine weitere Punktserie der Stralsunderinnen, in der es der BSV-Offensive nicht gelang, die Angriffe "totzumachen", und Block und Abwehr den Zugriff auf das Angriffsspiel der Wildcats verloren.
Ein ähnliches Bild bot der abschließende Durchgang. Nach ausgeglichenem Start sorgte eine Stralsunder Druckphase von 7:7 auf 7:15 aus BSV-Sicht für die Vorentscheidung. Auch wenn der BSV schließlich noch den ein oder anderen beherzten Punkt erzielte, eine Wende lag nicht mehr in der Luft und nach 75 Minuten war das 0:3 besiegelt.
Die MVP-Auszeichnung erhielt auf BSV-Seite diesmal Außenangreiferin Anna, die wie schon in den vorherigen Begegnungen viel Stabilität ausgestrahlt hatte und für ihre tolle Entwicklung in den letzten Wochen zurecht Anerkennung bekam.

Für den BSV gilt es nun, aus der Erfahrung dieser Partie gegen eines der Topteams der Liga zu lernen. Denn nächstes Wochenende steht bereits der nächste "Goliath" ins Haus: Der bisher ungeschlagene Tabellenzweite DSHS Snowtrex Köln gibt seine Visitenkarte in der Beverhalle ab. Anfang der Woche wird der BSV mit der Kommune besprechen, ob das Hygienekonzept für die Ausrichtung angesichts der steigenden 7-Tage-Inzidenz im Kreis angepasst werden muss. Das Online-Ticketing mit dem Kartenvorverkauf wird deshalb frühestens am Mittwochnachmittag freigeschaltet. 

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