Quasi "auf Ansage" lieferten sich die Damen des BSV und des TV Eiche Horn Bremen einmal mehr ein packendes Tie-Break-Match, in dem der BSV mit 22:25, 25:22, 26:24, 20:25 und 15:6 die Oberhand behielt.

Das hätte man sich auch vorher sagen können. Nachdem sich die beiden Kontrahenten in den letzten drei Aufeinandertreffen hart umkämpfte, teils dramatische Fünf-Satz-Spiele geliefert hatten, deuteten die Vorzeichen auch diesmal nicht auf einen schnellen Ausgang hin: der BSV nach drei Siegen in Folge auf Tabellenplatz 2, die Gäste mit dem Rückenwind eines fulminanten 3:0-Erfolgs gegen Zweitligaabsteiger Essen angereist. Und so kam es, wie es wohl kommen musste. Knapp 200 begeisterte Zuschauer in der Beverhalle - 143 wurden bis zum Ende des ersten Satzes gezählt, aber etliche kamen nach ihrem Sonntagsspaziergang noch später hinzu - erlebten eine spannende, höchst attraktive Auseinandersetzung, die erst nach gut zwei Stunden entschieden war. "Jetzt brauche ich keinen Tatort mehr", schmunzelte ein BSV-Anhänger nach der Partie.


Auf Caro (re.) musste der BSV kurzfristig verzichten. (Foto: Overlöper) 

Vor dem Spiel gab es allerdings erst einmal schlechte Kunde: Mit Caro fiel eine Zuspielerin erkrankt aus, keine gute Nachricht vor einem potentiell kräfte-zehrenden Match. Dankenswerterweise konnte Mari kurzfristig dazukommen, neben der ohnehin schon eingeplanten Franka und Co-Trainer Stefan eine weitere Unterstützung aus den 2. Damen.
Durchgang 1 wurde von der Bremer Aufschlagstrategie bestimmt. Diese sorgte für den ein oder anderen Annahmepatzer bei BSV und ermöglichte den Gästen, auf 14:8 und 18:11 davon zu ziehen. Eine mutige Vera am Service brachte Ostbevern wieder in Schlagdistanz, doch Bremen blieb obenauf und ließ sich die Satzführung nicht mehr nehmen. Auch der Start in Durchgang 2 offenbarte noch einigen Sand im Aufschlag-Annahme-Getriebe des BSV. Zwei Aufschlag- und zwei direkte Annahmefehler: Bremen ging sofort wieder mit 5:1 in Front und lag auch Mitte des Satzes noch deutlich vorn (15:9). Eine Serie mit Lea am Service und u.a. drei Blocks der an diesem Nachmittag glänzend aufgelegten Sabrina brachte die erste Führung des BSV (17:16), der nun endlich im Spiel angekommen war. Statt über Aufschlag und Annahme unterhielt man sich fortan vor allem über die Block-Abwehr-Strategie und machte es den Gästen zunehmend schwer zu Angriffspunkten zu kommen. Einige spektakuläre Rallyes später war der Satzausgleich geschafft. 
Abschnitt 3 war von vorn bis hinten eng und umkämpft. Kein Team konnte sich absetzen, leichte Punkte gab es nur noch durch gelegentliche Aufschlagfehler. In der Schlussphase Nervenkitzel pur: Bei 23:21 hatten unsere Damen leicht die Nase vorn, dann der Bremer Konter und Satzball für die Gäste (23:24). Einen vergebenen Bremer Aufschlag beantwortete die eingewechselte Anna mit zwei Servicewinnern - 2:1 für den BSV!
Die Intensität, mit der die beiden Satzgewinne erstritten werden mussten, hinterließ ihre Spuren bei unseren Damen. Der Geist war ausdrücklich willig, nun auch Durchgang 4 und damit erstmals drei Punkte gegen die Hansestädterinnen zu holen, das Fleisch dagegen schwach. Netz- und Angriffsfehler zeugten von nachlassender Energie. Bremen verteidigte großartig und setzte sich über 9:4, 11:5 und 13:6 kontinuierlich ab. Der BSV wechselte auf vier Positionen und verjüngte seine Feldaufstellung deutlich. Unter anderem kam die 15-jährige Franka zu ihrem Drittligadebut auf der Diagonalen und Anna übernahm das Zuspiel von Schwester Lea. Die junge BSV-Auswahl machte einen perfekten Job. Mutig gab sie den Bremerinnen Contra, verkürzte den Rückstand zwischen-zeitlich auf drei Zähler und zwang den Gegner zu weiterhin großem Aufwand für den Satzausgleich. Zusätzlich ermöglichte sie den ausgewechselten Kräften eine Erholungspause und verpasste ihnen durch ihr beherztes Auftreten noch eine Motivationsspritze für den wohl unvermeidlichen Tie-Break. Die Stimmung in der Beverhalle blieb trotz des Satzverlustes prächtig, das Heimteam war für den Entscheidungssatz gerüstet.


Anna sorgte am Sonntagnachmttag für manchen Jubelsturm! (Foto: Overlöper)

Und das merkte man sofort. Nun wirkte das Heimteam frischer. Die Konzentrationsmängel fand man auf Bremer Seite, die abgeklärteren Aktionen beim BSV. Über 5:0 und 8:3 ging es zum Seitenwechsel, Maren und Sabrina besorgten zwei wichtige Sideouts und mit der nochmals hereingekommenen Anna am Aufschlag vollendeten unsere Damen einen höchst unterhaltsamen Nachmittag zu ihren Gunsten. Ein würdiger Abschied vom alten Courtlayout in der Beverhalle - zum nächsten Heimspiel am 11. November gegen Sorpesee soll ja bereits das neue, farblich abgesetzte Spielfeld eingebaut sein.

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