Geich zwei BSV-Teams traten am Wochenende bei den Westdeutschen Meisterschaften an und spielten zum Saisonhöhepunkt stark auf. Die wU20 wurde in Solingen Sechster, die wU16 in Aachen Vierter. 

  • Beim großen Gruppenbild nach der Siegerehrung der U16-WDM saßen die BSV-Mädchen in der ersten Reihe. Wenn es schon nicht für einen Platz auf dem Podest gereicht hatte, so mochte der Ausrichter gedacht haben, dann sollte der "undankbare" Vierte zumindest auf diese Weise in den Vordergrund gerückt werden. Die Ehre hatten sich unsere Spielerinnen wahrhaft verdient - undankbar waren sie nach zwei kraftraubenden Turniertagen für das Erlebte aber nicht, vielmehr stolz, in der NRW-Spitze mitgemischt zu haben und das eigene Leistungsvermögen bis zum letzten Körnchen ausgereizt zu haben. Im Verlauf einer insgesamt sehr ausgeglichenen Meisterschaft - fast die Hälfte der 30 Begegnungen wurde erst im Tie-break entschieden - hatten sich unsere Mädels ausnahmslos mit "dicken Brocken" auseinandersetzen müssen, drei von ihnen am Samstag aus dem Weg geräumt und auch in den beiden Niederlagen am Sonntag waren sie ein nimmermüder, hartnäckiger Gegner gewesen, der sich nur knapp geschlagen geben musste. 

    U16 WDM 01

    Aufgrund der weiten Anreise hatte sich der BSV-Tross bereits am frühen Freitagnachmittag auf den Weg nach Aachen gemacht, wo der Stammverein des Volleyballbundesligisten "Ladies in Black", der PTSV Aachen, im "Hexenkessel" an der Neuköllner Straße eine hervorragende Ausrichtung stemmte. Am Samstag und Sonntag kamen noch einige Eltern und Freunde nach, so dass der BSV das Event mit annähernd 40 Leuten bereicherte. Unsere Mannschaft dankte diese Unterstützung mit leidenschaftlichen und spielerisch famosen Auftritten und zahlreichen atemberaubenden Rallyes. Zudem strahlte sie in jeder Minute ihre größte Stärke aus, die Geschlossenheit im Team. Dies schlug sich auch auf dem Spielfeld nieder, denn wo sich in manchen anderen Mannschaften ein erhebliches Gefälle zwischen den Leistungsträgerinnen und ihren Mitspielerinnen auftat, überzeugte unsere Mannschaft durch eine hohe Ausgeglichenheit. Immer wieder waren es andere Spielerinnen, die entscheidende Akzente setzten und das BSV-Spiel prägten.
    In der Vorrunde bekam es der BSV mit dem NRW-Liga-Vizemeister VoR Paderborn und Titelverteidiger VV Humann Essen zu tun, zwei "Schwer-gewichten" im NRW-Jugendvolleyball. Im Auftaktspiel gegen Paderborn musste sich Ostbevern zunächst mit 20:25 beugen, dann entschieden unsere Mädchen, dass der Kontrahent durchaus nicht so stark sei wie zuvor befürchtet und drehten die Partie zu einem verdienten 2:1-Sieg (25:18, 15:8). Direkt im Anschluss gab es von Essen einen Euphorie-Dämpfer (17:25) - vor allem in Form eines Blocks, wie ihn unsere Spielerinnen in dieser Altersklasse noch nicht gegen sich gehabt hatten. Doch davon erholte sich unsere Mannschaft ebenfalls, warf eigene Stärken in die Waagschale und wendete auch diese Begegnung (25:23, 15:10) - Gruppensieg!
    Die Auslosung fürs Viertelfinale bescherte dem BSV mit dem NRW-Liga-Vierten 1. VC Minden ein weiteres Team aus dem Favoritenkreis. "Au Backe" war der erste Gedanke vieler BSV-Spielerinnen, denn gegen die Ostwestfälinnen hatte man bis dato noch nie gewinnen können. "Vielleicht sind sie heute fällig", hielt das Trainerteam entgegen und schon nach wenigen Minuten zeigte sich, dass der BSV die lange Pause seit dem letzten Spiel - inzwischen lief der Zeiger der Hallenuhr schon auf 19.00 Uhr zu - erheblich besser verpackt hatte. Von vorne weg dominierten unsere Mädchen die Begegnung, brachten deutlich mehr Spielfreude aufs Parkett als der Gegner und zogen den Mindener Trümpfen den Zahn (25:12). Auch ein früher 2:5-Rückstand zu Beginn von Durchgang 2 konnte die BSV-Welle nicht stoppen, mit 25:20 wurde dieser Satz ebenfalls gewonnen und der vielumjubelte Einzug ins Halbfinale perfekt gemacht.
    Danach galt es, neue Kräfte zu tanken, denn der erste Tag hatte es in sich gehabt. Zum Glück stand dafür ein wenig zusätzliche Zeit bereit, das Halbfinale begann am Sonntag erst um 13.00 Uhr. Mit dem PTSV Aachen wartete ein Team, das im Vorfeld ebenso wie der BSV nicht zu den heißen Halbfinalkandidaten gezählt hatte. Die Gastgeberinnen entpuppten sich jedoch als "Mannschaft der Stunde", die sich bei der Heim-WDM in einen Rausch spielte, später auch noch das Finale gegen Mitfavorit ASV Senden gewann und so ihr eigenes Märchen-Wochenende schrieb. Der kompakten Aachener Spielweise, dem deutlich gefährlichsten Aufschlagspiel aller Teams und der mächtigen Zuschauerunterstützung war unsere Mannschaft zunächst nicht gewachsen, Satz 1 ging deutlich mit 25:12 an den PTSV. Doch mit einem Riesenwillen, sich gegen den Druck zu stemmen, gelang es unseren Mädchen, den zweiten Abschnitt völlig offen zu halten. Mehrfach lagen sie leicht vorn und schnupperten an der erneuten Wende. Doch in der Crunchtime setzte Aachen die Bigpoints. Zweimal packte der Block aufmerksam zu, dann war wieder der Service zur Stelle (21:25). 
    Im Spiel um Platz 3 gab es für unsere Mädchen noch eine zweite Chance, aufs Treppchen zu kommen. Mit dem RC Borken-Hoxfeld stand schon wieder einer der Titelfavoriten auf der anderen Netzseite. Für unsere Mädchen an diesem Wochenende allerdings schon lange kein Grund mehr, sich kampflos zu ergeben (auch wenn auf BSV-Seite inzwischen einige Spielerinnen angeschlagen oder am Rande ihrer Kräfte waren). Der hohe Aufwand, mit dem sich Ostbevern durch das folgende Spiel fightete, wurde zunächst nicht belohnt: Drei Satzbälle reichten nicht, Borken ging 26:24 in Führung. Doch immerfort lebte der Wille im BSV-Team und so blieb Ostbevern auch in Durchgang 2 am Drücker und bekam erneut Satzbälle. Diesmal war der zweite erfolgreich (25:23) und noch einmal ging es in die Verlängerung. Bis zum Seitenwechsel blieb der BSV dran, dann riss der Faden und die etwas abgezockteren Borkenerinnen holten sich schließlich die Bronzemedaille (15:10).
    Aufbauende Worte des Trainerteams, der Eltern und auch der Spielerinnen untereinander erstickten den Impuls der Enttäuschung und Erschöpfung rasch und schufen Raum für das, was am Ende dieses eindrucksvollen Wochenendes stehen sollte: Stolz auf die gezeigte Leistung und ein Rucksack voll einmaliger Erinnerungen. Ganz lieben, lieben Dank allen, die daran mitgeholfen haben!!!

    U16 WDM 02
    Unsere U16-Helden im Aachener Sonnerschein: (hinten v.l.) Sontje, Eliza, Melina und Franka - (vorne v.l.) Marie, Hannah, Rahel, Amelie, Leonie O. und Leonie W.

    => alle WDM-Ergebnisse auf einen Blick 
    => reichlich Fotos auf der Facebook-Veranstaltungsseite 

  • Von der U20-WDM in Solingen berichtet Trainer Stefan - "etwas zu nüchtern", wie er selbst findet, "ich hätte 15 Seiten schreiben können...":
    Die wU20 kam freudestrahlend mit einem 6. Platz von der Westdeutschen Meisterschaft in der Solinger Vier-Felder-Halle zurück. Die neun Spielerinnen (Mari, Vittoria, Clara, Leah, Karen, Anna, Franzi, Imke und Jana) wurden unterstützt vom Trainergespann mit Stefan, Hille, Lea und Vera und vielen Fans und Eltern.
    Nach der kurzen Eröffnungsfeier musste zunächst ein Schiedsgericht gestellt werden, gleichzeitig unterlag in der eigenen Vorrundengruppe B Blau-Weiß Aasee dem TV Hörde klar in zwei Sätzen. Aasee hieß nun der erste Gegner. Und nach drei Sätzen war klar: „Ostbevern kann Aasee in dieser Saison doch schlagen!" Durch den Ausfall von Hannah musste sich Vittoria erst auf der Diagonalposition einfinden, wie auch Clara auf der ungewohnten Mittelblocker-Position. Somit ging der 1. Satz an die Münsteraner, dann aber kam der BSV-Zug so richtig ins Rollen. Mit 25:17 und 15:5 gingen die nächsten Sätze an Ostbevern. Der anschließende Jubel war schon mal groß, denn der Sieg bedeutete den Einzug ins Viertelfinale, damit war Platz 8 bereits sicher!

    Direkt im Anschluss ging es dann gegen den körperlich deutlich überlegenen Titelverteidiger TV Hörde. Hier entwickelte sich von Beginn an ein packendes Side-Out-Spiel. Die Hörder Angriffe schlugen ein ums andere Mal krachend ein, aber der BSV hielt seinerseits dagegen. Die hervorragende Annahme verteilte Mari am Netz auf die hochmotivierten Angreifer. So ging es ausgeglichen bis zum 23:23. Zwei Satzbälle konnten sich unsere Mädchen erkämpfen, doch Hörde ließ den Satzgewinn nicht zu und ging mit 27:25 in Führung. Im zweiten Satz (dem 5. in Folge) konnte Ostbevern trotz sehr lautem Anhang nicht mehr länger gegenhalten. 
    Mit dem VoR Paderborn kam dann im Viertelfinale direkt der nächste Titelanwärter aufs Feld, körperlich noch einmal ein Stück imposanter als Hörde. Die Angriffe kamen mit voller härte über den Block und die Aufschläge mussten der Annahme zunächst wie Geschosse vorkommen. Somit war der Satz 1 schnell vorbei, auch weil im eigenen Spiel oft noch zu überhastet agiert wurde. Zu Beginn des zweiten Abschnitts sorgte eine kleine Fehlerkette im BSV-Spiel rasch für einen 5:12-Rückstand, das Spiel schien entscheiden – dachte Paderborn. In solchen Fällen ist es immer beruhigend, wenn man Anna auf seiner Seite hat. Mit allem Mut hämmerte sie ihre Aufschläge ins gegnerische Feld und sorgte für den 12:12 Ausgleich!!! Das war die Initialzündung. Von da ab legte die Annahme um Jana ihrer Zuspielerin Mari optimal auf und die Angreifer setzten sich mit aller Entschlossenheit durch. O-Ton der Trainerin von Paderborn in einer Auszeit: „Ihr seid zwei Köpfe größer als dieser Schlumpf da,...". Franzi nahms als Kompliment und setzte sich noch einmal gegen den Block durch. Am Ende entschieden Kleinigkeiten das Spiel zu Ungunsten des BSV, aber es bleibt die Gewissheit, dass auch kleine Angreifer direkte Punkte machen können! Große Zufriedenheit über das Geleistete begleiteten den Abend.

    U20 WDM 01

    Am Sonntagmorgen wurde das nächste Spiel gegen den Gastgeber Solingen angepfiffen – um 10.00 Uhr! Im Kopf waren unsere Spielerinnen hoch motiviert und sorgten gleich zu Beginn für eine ordentliche Führung. Die müden Muskeln ließen den Gegner aber wieder herankommen und angefeuert vom heimischen Publikum gewann Solingen mit 31:29. Im zweiten Satz das gleiche Bild: hohe Führung, dann wieder der Einbruch. Aber diesmal jubelte zum Schluss der Ostbeverner Anhang über das 25:23. Im Tiebreak ließ der BSV nichts mehr anbrennen und so stand ein erneutes Duell mit dem TV Hörde an – um Platz 5. Sich am Turnierende noch einmal gegen die körperliche Überlegenheit des Gegners zu stemmen, fiel zunächst sehr schwer. Mit 12:25 verschenkte man den Satz an Hörde, bevor dann im Zweiten noch einmal alle Kräfte mobilisiert wurden. Der Anhang feuerte ein letztes Mal lautstark an und Stimmung und Spiel wurden zusehends besser. Mit 25:23 zwang man den Favoriten in den Tiebreak! Zwar nicht mit Erfolg, aber trotzdem mit Stolz beendeten die Ostbeveraner Spielerinnen dieses stimmungsvolle Wochenende, an dem jeder seine Tüte voller Erfahrungen und Erlebnisse vollgepackt mit nach Hause nehmen konnte. Für Imke, Leah und Clara war es das letzte Jugendturnier, aber mit dem 6. Platz und dem Wochenende voller Teamspirit mit Sicherheit ein toller Abschluss. Danke an euch drei für unvergessliche Jugend-Jahre!!!

    U20 WDM 02
    Fotos: Dominik Overlöper

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