Mit einer starken Leistung in Emlichheim haben sich unsere Damen aus der Spielzeit 24/25 verabschiedet: 1:3 (14:25, 25:21, 21:25, 13:25) unterlagen sie beim Ligaprimus, hatten sich den Satzgewinn aber redlich verdient.
Die Stimmung im Team auf der Rückfahrt im Peters-Reisebus war blendend. Nicht nur, weil man in Melinas Geburtstag hineinfeiern konnte. Auch waren alle glücklich mit dem BSV-Beitrag zum "Meisterabend" in Emlichheim. Vor der Meisterschaftszeremonie durch die VBL hatten die knapp 500 Zuschauer noch ein klasse Match gesehen. Zwei Sätze lang hatte der BSV (auch ohne die privat verhinderte Kapitänin Sabrina) gegen die Übermannschaft der Liga auf Augenhöhe gebattelt und sich in die Handvoll Mannschaften eingereiht, denen es im Verlauf der Spielzeit gelungen war, dem Team von Trainer Axel Büring zumindest einen Satz abzuringen. Gegen Ende des Dritten war es sogar nicht weit hin gewesen, dass die Gastgeberinnen ihren ersten Punkt lassen würden. Da hatte unsere Mannschaft gerade von 17:21 auf 21:21 gestellt und in der Vechtetalhalle herrschte Höchstspannung. Ganz reichte es dann nicht für die Sensation: Zweimal fehlte dem BSV ein wenig Fortune, als ein Block und ein Angriff knapp ihr Ziel verfehlten, zweimal nutzte Emlichheim die Chance im Gegenangriff eiskalt.
Dass unsere Mannschaft den SCU so würde in Bedrängnis bringen können, danach sah es im ersten Durchgang zunächst nicht aus. Der BSV hatte mit einer jungen Formation begonnen. Die konnte zwar mit einigen beherzten Aktionen Punkte sammeln, insgesamte fehlte aber noch der Druck, um die abgeklärten Gastgeberinnen zu ärgern. Emlichheim kontrollierte den Spielverlauf, zog über 9:5, 12:6 und 19:12 kontinuierlich davon.
Das änderte sich im Zweiten. Auch hier lag der BSV anfangs hinten, schaffte es dann aber immer häufiger, die stärkste Offensive der Liga im Block zu stoppen oder durch gute Abwehrarbeit in der Rallye zu bleiben, um mutig im eigenen Angriff zu punkten. Auch der Aufschlag war nun wirkungsvoll und sorgte für einigen Trubel in der SCU-Annahme. Stück für Stück schmolz die Führung des Heimteams und bei 14:13 lag der BSV erstmals vorn. Das beflügelte unsere Damen, die absolut on fire waren und ihren Vorsprung auf 21:15 ausbauten. Auch das zu erwartende Aufbäumen des Favoriten zum 22:21 konnten unsere Damen kontern: ein kluger Tip von Kathrin, ein Ass von Anna und ein fulminanter Diagonalangriff von Finja - da war sie, die Belohnung für einen beherzten und auch spielerisch begeisternden BSV!
Nachdem unsere Mannschaft auch im dritten Satz das Niveau des Meisters hatte mitgehen können, holte sie der Beginn von Satz 4 auf den Boden zurück. Emlichheim nagelte den BSV auf zwei Positionen fest und sorgte mit 12:2 bereits für die Vorentscheidung. Unsere Mannschaft brach aber nicht weiter ein, sondern fing sich noch einmal und hielt weiter dagegen. Zweimal verkürzte sie den Rückstand auf sieben Zähler. Im Zweifel aber war es Megan Vander Meer, die herausragende Akteurin auf SCU-Seite, die potentielle Ostbeverner Aufholjagden im Keim erstickte. Hatte der BSV die anderen Union-Angreiferinnen im Verlauf der Partie phasenweise ans Nachdenken gebracht, war sie das gesamte Match über unstoppable gewesen. Die letzte Punkte der Partie besorgte sie beinahe im Alleingang.
Logischerweise wurde ihr die MVP-Auszeichnung auf Emlichheimer Seite zuteil, beim BSV fiel die Wahl auf Sophia, die im Hinspiel verletzt gefehlt hatte.
Dann folgte die deutlich bedeutsamere Ehrung. Die überragende Mannschaft der Saison - mit der historischen Bilanz von 72 Punkten in 24 Spielen bei 72:5 Sätzen - erhielt die Medaillen und die Meistertrophäe. Da konnte man nur anerkennend einstimmen in die Ovationen der Tribüne. Sowas von verdient - herzlichen Glückwunsch in die Grafschaft aus dem Beverdorf!
Zur anschließenden Meisterfeier war Ostbevern herzlich eingeladen worden - Atmosphäre und Gastfreundschaft beim SCU ebenfalls meisterwürdig! Und Respekt für die Spielleistung der Mannschaft und den leidenschaftlichen BSV-Anhang auf der Tribüne wurde neben dem ein oder anderen Getränk auch noch eingeschenkt. Erst nach eins waren die Spielerinnen zurück in der Heimat, verlängerten den Abschied von der Saison aber noch in der Münsteraner Altstadt.
Szene aus dem Hinspiel in der Beverhalle mit Melina im Angriff
(Foto: Vera Horstmann)
Bei aller Ausgelassenheit und Freude über den gelungenen Saisonabschluss mischte unvermeidlich auch die Wehmut mit. Zwischen Meisterehrung und Feier zog sich unsere Mannschaft in die Kabine zurück, um im internen Kreis Lara zu verabschieden, da sie beim letzten Heimspiel nicht hatte dabei sein können. Die Zuspielerin will nach weit über 10 Jahren Volleyball auf Topniveau, in denen sich ihr leben veränderte, aber der Sport nie in Frage stand, eine Pause einlegen. Ein Gedanke, der sie schon im vergangenen Jahr begleitet hatte, als sich dann aber doch entschied, beim BSV anzuheuern und die neue Situation mit Umzug nach Münster und neuer Einsatzstelle bei der Polizei in Verbindung mit 2. Bundesliga auszutesten. Einige Teammitglieder sorgten für eine "warme Dusche" (in übertragendem Sinne!), dazu gab es die typischen Ostbeverner Erinnerungsstücke. Auch für sie war es also neben Johanna und Finja, das (vorerst) letzte Spiel für den BSV gewesen. Bei Anna ist die letzte Entscheidung darüber, ob sie den zeitlichen Spagat zwischen Beruf, Privatleben und Volleyball aufgibt oder noch weiter am Ball bleibt, noch nicht endgültig gefallen. Die anderen Teammitglieder bleiben dem BSV erhalten. Ein allzu großer Umbruch steht der Mannschaft also nicht ins Haus.
Da in den parallel stattfindenden Begegnungen des letzten Spieltags dem SC Potsdam II ein 3:1-Sieg gegen Bonn glückte, beendet der BSV die Spielzeit 24/25 auf Rang 8 in der Tabelle - die beste Platzierung seit Zugehörigkeit in der 2. Bundesliga. Das macht jetzt schon Lust auf die Saison 2025/26, die Mitte September starten wird. Bis dahin wird es sicherlich die ein oder andere Neuigkeit geben, aber auch viel Zeit zum Erholen.
Danke an alle, die uns an dieser Stelle in der Saison begleitet haben, für das Interesse und den Support - bis bald!