0:3 - das klingt klar und standesgemäß. Doch das nackte Ergebnis täuscht darüber hinweg, dass unsere Zweitligadamen dem Tabellenführer ein über weite Strecken packendes Match boten.

Wenn der amtierende Meister kommt, dann zieht das die Volleyballbegeisterten besonders an und so knackte die Zuschauerzahl am Samstagabend in der Beverhalle seit langem - genauer gesagt: seit Beginn der Coronapandemie - mal wieder die 200er-Marke. 220 Fans, darunter auch ein stimmungsvoller Borkener Block, sahen eine rassige Partie, von der sich die meisten eigentlich nur eines noch gewünscht hätten: dass sie noch ein wenig länger dauert als die 87 Minuten, die der Ligaprimus letztlich benötigte, um sich die drei Punkte über Satzausgänge zu 21, 23 und 17 zu sichern.
Zumindest den Gewinn eines Durchgangs, damit hätte sich auch unser Team gern belohnt für einen couragierten Auftritt. Im Bewusstsein, nichts zu verlieren zu haben, gab Ostbevern Vollgas und stemmte sich dem ungeschlagenen Spitzenreiter entgegen, mal im Block, mal Angriff, mal im Aufschlag. Zur ersten technischen Auszeit lag der BSV in allen drei Sätzen knapp vorn, erst zur zweiten "Technischen" gelang es den Gästen, sich abzusetzen. Schlüssel dazu war sicher nicht zum ersten Mal Borkens Ausnahmespielerin Annika Brinkmann, die entweder im Aufschlag oder im Angriff mit ihrer besonderen Schlaghärte auftrumpfte. Obwohl es unseren Damen teilweise gelang, ihre Dynamik im Block zu stoppen oder in der Annahme zu entschärfen, war sie doch immer wieder in der Lage, mit wenige Aktionen zu egalisieren, was sich der BSV zuvor als Team erarbeitet hatte. In den Sätzen 1 und 2 konterte unsere Mannschaft jedoch den Rückstand in der Crunchtime, kam von 16:23 auf 21:23 bzw. von 19:23 auf 23:24 heran, was die ohnehin prächtige Stimmung noch zusätzlich befeuerte. Lediglich im Dritten gab es kein Comeback mehr. Der Widerstand war gebrochen, als die Skurios eine 4-Punkte-Führung über einige Rotationen hinweg verteidigten und dann eine lange Rallye nach zwei spektakulären Abwehraktionen ihrer Zuspielerin Zsofia Meszaros (später MVP auf Borkener Seite) für sich entschieden.
Auch auf BSV-Seite ging die MVP-Medaille an die Zuspielposition: Lea, selbst gar nicht so zufrieden mit ihrer Leistung, bekam die Anerkennung von Gästecoach Chang Cheng Liu.


Die beiden MVPs der Partie: Zsofia Meszaros (li.) und Lea. (Foto: Andreas Schneider)

Fazit: 0:3 ist nicht gleich 0:3. Wiederholt bekam unsere Mannschaft nach der Begegnung die Rückmeldung, dass sie in der 2. Liga absolut richtig ist. Die Niederlage gegen die Skurios war keine Klatsche, sondern wird das Selbstvertrauen stärken.